Das trügerische Glück

Geld & mehr
Daniel Bayer, Fingu: „Die Aktienmärkte verzeichneten in den letzten Monaten neue Rekorde und ließen manche Investoren vor Freude jubeln. Doch mittlerweile zeichnen sich erste Indizien ab, dass die Börsen „überkauft“ sein könnten. Ein verlässlicher Indiaktor, der Warren Buffett Index, sagt zum Beispiel an, dass die Börsen derzeit massiv überbewertet sind – das heißt es ist zu viel Euphorie im Markt.
Außerdem zeichnet sich hinter den Kulissen eine weitere beunruhigende Entwicklung ab: Die Gewinnrezession. Unternehmen wie Lanxess und Sartorius haben ihre Gewinnprognosen nach unten korrigiert, und das sind nur zwei Beispiele von vielen.
Was bedeutet Gewinn-
rezession?
Kurz gesagt, es handelt sich um eine Phase, in der die Gewinne von Unternehmen rückläufig sind. Dies ist ein deutliches Warnsignal dafür, dass die Wirtschaft auf wackeligen Beinen steht. Gewinne sind das Lebenselixier der Unternehmen, sie ermöglichen Investitionen, Wachstum und schaffen Arbeitsplätze. Wenn jedoch die Gewinne schrumpfen, gerät das wirtschaftliche Ökosystem ins Wanken.
Die Gewinnrezession ist eng mit einer echten Rezession verbunden. Historisch betrachtet sind Gewinnrezessionen oft ein Vorzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung. Wenn Unternehmen ihre Gewinne nicht mehr steigern können, wird ihre Investitionsbereitschaft gedämpft, was wiederum zu geringerem Wirtschaftswachstum und einer möglichen Rezession führen kann. Dieser Zusammenhang wurde in der Vergangenheit mehrfach beobachtet, und es ist wichtig, ihn nicht zu unterschätzen.
Die aktuelle Situation mit Lanxess und Sartorius ist ein deutliches Anzeichen für eine schwächelnde Konjunktur. Wenn solche Unternehmen, die als Indikatoren für ihre jeweiligen Branchen gelten, ihre Gewinnprognosen nach unten korrigieren, sollten wir genau hinsehen. Es deutet darauf hin, dass die wirtschaftlichen Fundamente bröckeln und die Euphorie an den Aktienmärkten möglicherweise trügerisch ist.“