Trauer: So gedenkt man auf der ganzen Welt

Tibetische Himmelsbestattung
In den Höhen Tibets wird der Leichnam eines Verstorbenen an einem abgelegenen Ort abgelegt und Vögeln überlassen. Dieses Ritual, bekannt als „Himmelsbestattung“, gründet auf der buddhistischen Vorstellung von Wiedergeburt und der Bedeutung, den Körper zurück zur Natur zu geben.
So vielfältig wie die Völker auf der Erde sind auch ihre Bestattungsrituale. Wir zeigen euch zehn Riten, die in den verschiedenen Ländern der Welt ausgelebt werden.
Vom Himmel bis zum Meer, von Flammen bis zu Bäumen: Rund um den Globus gibt es unzählige Weisen, Abschied von den Verstorbenen zu nehmen. Diese zehn Bestattungsrituale spiegeln die vielfältige Kultur, Religion und Tradition verschiedener Völker wider und erinnern uns daran, wie unterschiedlich Trauer und Gedenken ausgedrückt werden können.
Rituale, so verschieden
wie die Kulturen
In all diesen Ritualen, ob alt oder neu, traditionell oder modern, spiegelt sich die tiefe menschliche Verbindung zum Leben, Tod und dem ewigen Kreislauf der Existenz wider. Jeder dieser Bräuche zeigt auf seine eigene Weise, wie Kulturen rund um den Globus ihre Trauer, ihren Respekt und ihre Liebe ausdrücken. Wir werfen einen Blick auf zehn einzigartige Bestattungsrituale aus verschiedenen Teilen der Welt, welche die Vielfalt und Tiefe menschlicher Traditionen und Glaubenssätze aufzeigen.

Balinesische Kremationszeremonie
Auf Bali wird der Tod als Übergang zu einem neuen Leben gesehen. Großzügige Kremationszeremonien werden durchgeführt, bei denen bunte Prozessionen, Musik und Tanz den Geist des Verstorbenen ins Jenseits begleiten.

Schwedische Ökobestattung
In Schweden gibt es ein modernes Bestattungsritual, bei dem der Leichnam in kompostierbarem Material begraben wird. Über diesem Grab kann später ein Baumsetzling gepflanzt werden.

Neuseeländische Tangi
Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, veranstalten ein mehrtägiges Trauerzeremoniell namens Tangi. Der Verstorbene wird in einem Marae (Versammlungshaus) aufgebahrt, während Familie und Freunde Geschichten erzählen, singen und trauern.

Madagassische Famadihana
Bei diesem Ritual, auch bekannt als „Drehen der Knochen“, werden alle sieben Jahre die sterblichen Überreste geliebter Verwandter exhumiert, in frische Tücher gewickelt und erneut begraben, nachdem mit ihnen getanzt und gefeiert wurde.

Ghanaische Sargkunst
In Ghana kann es vorkommen, dass Verstorbene in kunstvoll gestalteten Särgen beigesetzt werden, die ihre Berufe oder Hobbys darstellen, sei es ein Fisch, ein Auto oder ein Flugzeug.

Indianische Totempfähle
Einige nordamerikanische Ureinwohner, insbesondere an der Pazifikküste, errichten Totempfähle zum Gedenken an die Verstorbenen, die oft Geschichten und Ereignisse aus ihrem Leben darstellen.

Amazonas-Bestattung im Baumstamm
Einige indigene Völker des Amazonas-Regenwaldes begraben ihre Toten in ausgehöhlten Baumstämmen, die hoch über dem Boden in den Bäumen aufgehängt werden.

Indonesische
Toraja-Bestattung
Bei den Toraja auf Sulawesi werden die Verstorbenen oft für Monate oder sogar Jahre in temporären Grabstätten aufbewahrt, bis die Familie genug Geld für ein großes Begräbnisfest gesammelt hat.

Philippinische Höhlengräber
In einigen Regionen der Philippinen werden Särge traditionell an Klippen oder in Höhlen aufgehängt, statt sie unter der Erde zu begraben.