„Der Duft nach Brot ist der schönste Moment“

Bäckerlehrling Fabian Flatz (17, Bäckerei Künz in Andelsbuch) im Interview über Zöpfe flechten, Schnuppern, selbstständiges Arbeiten und das wundervolle Grundnahrungsmittel Brot.
Was sind deine wichtigsten Tätigkeiten als angehender Bäcker? Als Bäcker ist es wichtig, sorgfältig und genau zu arbeiten. Auch auf Sauberkeit und Hygiene muss immer geachtet werden. Wir Bäcker haben viele unterschiedlichen Tätigkeiten – ob wickeln, wirken, flechten oder formen, Bedienung der vielen verschiedenen technischen Gerätschaften – wir müssen alles laufend perfektionieren. Auch beim Backprozess am Ofen oder bei der Teigherstellung müssen viele Parameter beachtet werden wie etwa Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Zeit oder Zutaten.
Wie würdest du den Job einem Kind erklären, damit es versteht, was du tust? Mit meinen Händen und meinem bisher erlernten Know-how kann und darf ich das Grundnahrungsmittel Brot herstellen.
Wie bist du überhaupt du deiner Lehrstelle gekommen? Als ich in der Polytechnischen Schule in Hittisau war, habe das Angebot genutzt und in vielen verschiedenen Betrieben und Berufen geschnuppert. Schlussendlich hat mir der Lehrberuf Bäcker am besten gefallen und startete die Lehre. Als aktiver Fußballspieler beim FC Egg ist mit Sport und Ernährung sehr wichtig. Daher habe ich mich auch für den Lebensmittelberuf Bäcker entschieden. Hier lerne ich, was hinter den Rohstoffen und schlussendlich in einem wertvollen Brot oder Gebäck steckt.
Hattest du schon eine Vorstellung, was ein Bäcker alles tun muss, oder wie hast du dich darüber informiert? Bei Schnuppertagen und auch selbständiges Brotbacken zuhause mit meiner Familie habe ich ein Bild über den Lehrberuf erhalten.
Welche Aufgabe gefällt dir in deiner Lehre am besten? Ganz klar: Zöpfe flechten. Es gibt viele unterschiedliche Flechtarten und mit einem fehlerfreien Zopf bin ich immer wieder stolz auf mich selbst.
Was war bisher das schönste Lob oder der tollste Moment, den du erlebt hast? Das selbständige Arbeiten. Unter anderem an der Krapfen-Fritteuse – besonders bei unserem Stand bei der jährlichen Ziegenausstellung in Andelsbuch. Auch der tägliche oder „nächtliche“ Brotduft zaubert mir bei jedem Arbeitstag wieder ein Lächeln ins Gesicht. Und dann ist es jedes Mal ein schöner Moment, wenn mich Mitarbeiter und Chefs loben und schätzen.
Wenn sich jemand für deinen Beruf interessiert: Was sind die wichtigsten Voraussetzungen, um als Bäcker arbeiten zu können? Dass man gerne mit den Händen arbeitet und Lust hat anzupacken. Interesse für Lebensmittel und Ernährung. Nachtarbeit darf einem nichts ausmachen. Auf persönliche Hygiene/Sauberkeit muss man laufend achten.
Welche Tipps hast du für andere Lehrstellensuchende? Viel Schnuppern gehen und nicht bei der erstbesten Lehrstelle zusagen, sondern vieles Verschiedenes ausprobieren.
