Warum Sauna gesund ist

Das Saunieren soll vor allem der Abhärtung gegen Erkältungskrankheiten dienen und kann auch bei einigen Erkrankungen als therapeutische Anwendung genutzt werden, beispielsweise bei Störungen des vegetativen Nervensystems. Auch bei Arthrose oder chronischen Rückenschmerzen können Symptomlinderungen auftreten.

Zwar ist die finnische Saunakultur seit 2020 offiziell ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO, vermutlich gab es aber schon in der Steinzeit Schwitzhütten. Somit ist unbekannt, auf wen die Idee, in einem geschlossenen Raum zu schwitzen, zurückgeht. Unbestritten sind jedenfalls die positiven, gesundheitlichen Wirkungen.

Die Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39 Grad während der Schwitzphase (künstliches Fieber) bewirkt innerhalb des Körpers dasselbe, was auch ein echtes Fieber bewirkt, nämlich einen Anstieg der Hitzeschockproteine und auch erhöhte Aktivität von Immunzellen, wie neutrophilen Granulozyten, Makrophagen und Lymphozyten, die für die Infektabwehr wichtig sind.

Die Abfolge von Hitze mit dem anschließenden Kaltbad entspannt die Muskulatur und hat neben einigen physiologischen Effekten, wie einer kurzfristigen starken Steigerung des Blutdrucks, Anregung des Kreislaufs, des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Atmung, vor allem auch eine Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden.

Hautpflege

Saunabaden dient auch der Hautpflege und verlangsamt die Hautalterung. Unmittelbar nach dem Betreten des Saunaraumes reagiert die Haut, die Blutgefäße weiten sich, die Durchblutung nimmt zu, und die Oberflächentemperatur steigt nach etwa 15-minütigem Aufenthalt auf 40–42 Grad an. In der Abkühlphase verengen sich die Blutgefäße dann wieder durch Kaltwasseranwendungen.

Das Schwitzen sowie die wiederholten Wasseranwendungen bewirken außerdem eine sehr gründliche, aber schonende Körperreinigung. Die oberste Hornschicht der Haut quillt auf, verhornte Hautzellen lockern sich und können leicht abgespült werden. Bei sehr trockener Haut wird die Struktur durch Aktivierung der Schweißdrüsen und Wassereinlagerungen in die Hornschicht verbessert.

Die Frage, ob man nackt oder mit Badekleidung und nach Geschlechtern getrennt in die Sauna geht, wird weltweit unterschiedlich gesehen. Im deutschsprachigen Raum wird nackt in die Sauna gegangen, anders sieht dies in Südeuropa, England, Frankreich, Kanada und Brasilien aus: Hier wird die Sauna ausschließlich in Badebekleidung betreten.

10 Tipps für den perfekten Saunagang

1. Saunaregeln beachten

Wenn man das erste Mal die Sauna besucht, sollte man nach den Saunaregeln Ausschau halten. Diese durchlesen und sich Schritt für Schritt daran halten.

2. Begrüßung

Betritt man die Sauna, gehört es zum guten Ton, die anderen Gäste zu begrüßen.

3. Handtücher

In der Nacktsauna sollte man zumindest ein großes Badehandtuch mitführen und penibel darauf achten, dass kein Schweiß auf die Holzbänke tropft.
Zusätzlich ist ein weiteres kleines Handtuch
praktisch.

4. Position

Sofern es der Platz in der Sauna zulässt, ist eine liegende Position zu bevorzugen, weil so die Temperatur für den ganzen Körper gleich hoch ist. Beim Sitzen ist die Temperatur am Kopf höher als an den Beinen.

5. Aufguss

Bevor man einen Aufguss durchführt, sollte man die anderen Saunagäste um deren Einverständnis fragen.

6. Kälteexposition

Ja nach Gegebenheiten sollte man sich unbedingt direkt nach dem Saunabesuch der Kälte aussetzen. Im Idealfall ist hierfür ein Kältebecken vorhanden, in das man mit dem ganzen Körper eintaucht. Ansonsten ist eine eiskalte Dusche ebenfalls zielführend. Besteht die Möglichkeit, nach draußen zu gehen, kann man sich im Winter auch nackt in den Schnee legen.

7. Relax

Nach der Kälteexposition zumindest 10 Minuten auf eine Liege entspannen. Im Sommer empfiehlt es sich bei Sonnenschein, diese 10 Minuten nackt auf einer Outdoorliege zu relaxen. Dies fördert die Aufnahme von Vitamin D.

8. Ruhezonen

Viele Relaxbereiche sind als Ruhezonen gedacht und entsprechend beschildert. Hier sollte man sich ruhig verhalten und sich nicht mit anderen Personen unterhalten.

9. Länge der Gänge

Zumindest zwei Saunagänge mit einer Dauer von 8 bis 15 Minuten sollte man durchführen. Viele halten drei Saunagänge für die perfekte Anzahl.

10. Körperreinigung

Ist man mit dem Saunieren fertig, ist die Haut im idealen Zustand für eine Körperreinigung. Nun darf natürlich warm und mit Duschgel geduscht werden.