A. Knox wirft Medien Vorverurteilung vor

Als „Engel mit den Eisaugen“ wurde Amanda Knox weltweit bekannt.  Foto: AP

Als „Engel mit den Eisaugen“ wurde Amanda Knox weltweit bekannt.  Foto: AP

Modena. Die durch einen aufsehenerregenden Mordfall bekannt gewordene Amanda Knox hat den Medien vorgeworfen, sie trotz ihrer bewiesenen Unschuld als schuldig dargestellt zu haben. Weltweit sei sie als Psychopathin, Drogenkonsumentin und Hure dargestellt worden, beklagte die Amerikanerin gestern. Für den Auftritt zum Thema „Prozess durch die Medien“ in Modena kehrte sie erstmals seit ihrem Freispruch 2011 nach Italien zurück. Sie war verdächtigt worden, bei einem Studentenaustausch ihre britische Zimmergenossin Meredith Kercher getötet zu haben.

Sichtlich von ihren Gefühlen überwältigt, sagte Knox unter Tränen, die Medien hätten „eine falsche und haltlose Geschichte“ erfunden. Ihrem Freispruch war ein langer juristischer Streit durch die Instanzen vorausgegangen, endgültig freigesprochen wurde sie 2015. Der Vorwurf gegen sie, ihren damaligen Freund Raffaele Sollecito und Rudy Guede lautete damals, Kercher 2007 in Perugia getötet zu haben. Guede sitzt eine 16-jährige Haftstrafe ab. Trotz ihres Freispruchs bleibe sie eine „umstrittene Figur in der Öffentlichkeit“, räumte Knox ein. „Besonders hier in Italien.“ Eine Rückkehr habe sie sich aber nicht nehmen lassen wollen, um „ihre Wahrheit“ zu erzählen.