Rhesi: Tag der offenen Tür

Beim Tag der offenen Tür konnten die wasserbaulichen Modellversuche zum
grenzübergreifenden Hochwasserschutzprojekt Rhesi betrachtet werden. Foto: VLK/Werner Micheli
Interessierte hatten gestern die Möglichkeit, die Modelle zum Hochwasserschutz- projekt Rhesi genau unter die Lupe zu nehmen und sich zu informieren.
Im Auftrag der Internationalen Rheinregulierung (IRR) werden seit dem Frühjahr in einer rund 4700 Quadratmeter großen Halle direkt neben der Fachhochschule Vorarlberg zum grenzübergreifenden Hochwasserschutzprojekt Rhesi (Rhein-Erholung-Sicherheit) wasserbauliche Modellversuche durchgeführt. „Im Modell lassen sich alle vorstellbaren Szenarien realitätsnah simulieren. Für ein solches Mega-Projekt sind wissenschaftlich fundierte und damit zuverlässige Aussagen unerlässlich“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner gestern beim Tag der offenen Tür, der für die interessierte Bevölkerung organisiert worden war.
Umbau für Herbst geplant
Die Modellversuche konzentrieren sich derzeit auf den Projektabschnitt Widnau bis Höchst, die sogenannte „Engstelle“. Die aktuelle Situation am Rhein wurde über eine Länge von rund 100 Metern im Maßstab 1:50 in der Halle nachgebaut, im Herbst soll der Umbau des Abschnitts auf das Rhesi-Modell erfolgen. Erst danach sollen weitere Modellversuche im Projektabschnitt von Oberriet im Schweizer Kanton St. Gallen bis Koblach vorgenommen werden. Für den Aufbau sowie die Durchführung der Versuchsreihen verantwortlich ist die renommierte Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologe der ETH Zürich (VAW).
Hochwassersicherheit
für Vorarlberg
Nicht nur für Vorarlberg, sondern für das gesamte Alpenrheintal steht sehr viel auf dem Spiel, stellte Landeshauptmann Markus Wallner klar: „Das Rheinhochwasser der letzten Tage hat deutlich vor Augen geführt, wie unverzichtbar der hochwassersichere Ausbau ist. Ein mögliches 300-jährliches Hochwasser hätte für weite Teile des Rheintals und Vorarl-bergs fatale Auswirkungen“. Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi sieht eine Erhöhung der Abflusskapazität des Rheins von der Ill- bis zur Bodenseemündung von derzeit 3100 Kubikmeter pro Sekunde auf mindestens 4300 Kubikmeter pro Sekunde vor. Darüber hinaus sollen der Lebensraum aufgewertet und die Möglichkeiten für die Naherholung und Freizeitnutzung verbessert werden. Die Ergebnisse der Modellversuche fließen in die nächste Planungsphase ein. Am Abschnitt Widnau–Höchst werden vor allem die Veränderungen der Sohle sowie die Belastungen der Uferböschung überprüft. Durch bauliche Optimierungen wird auch intensiv nach möglichen Kosteneinsparungen gesucht, erklärte Projektleiter Markus Mähr.