Corona-Anstieg: Wallner mit dringlichem Appell

Mit Besorgnis blickt Landeshauptmann Wallner auf die steigenden Zahlen – gerade bei der Anzahl an hospitalisierten Personen. Foto: VLK
Die Zahl der am Coronavirus erkrankten Spitalspatienten ist gestern stark angestiegen – LH warnt aufgrund neuerlichen Rekordes an Neuinfektionen vor dem Shutdown.
Wurden am Sonntag noch 43 Covid-19-Infizierte in den Vorarlberger Krankenhäusern behandelt, so waren es gestern bereits 70 (Stand gestern). Unverändert blieb allerdings die Zahl von elf Intensivpatienten. Die besorgniserregenden Werte, gerade in Bezug auf die Hospitalisierung, hat auch Landeshauptmann Markus Wallner stets im Auge. Gegenüber WANN & WO appelliert der sich immer noch in Heim-Quarantäne befindende Regierungschef an die Bevölkerung: „Es ist noch nicht zu spät, auch wenn wir in den letzten Tagen mit Besorgnis auf die Werte blicken. Gerade in den Spitälern und Krankenhäusern ist die Anzahl an aufgrund Covid-19 hospitalisierten Personen rapide angestiegen Innerhalb einer Woche hat sich die Belegung hier verdoppelt. Diese Kurve müssen wir mit allen Mitteln drücken, um die gesundheitliche Versorgung aller Menschen im Land weiter zu gewährleisten.“ Zwar würde im Land jetzt noch genügend Kapazität herrschen, angesichts des rasanten Anstiegs sei hier besonderes Augenmerk vonnöten. „Auch die Menge an jungen Covid-19-Patienten steigt, es sind nicht nur Patienten aus Hochrisiko-Gruppen. Und auch in Pflegeheimen wurde das Virus erneut nachgewiesen“, führt der Landeshauptmann fort. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher hatte bereits am Montag angekündigt, dass im Fall stark steigender Infektionszahlen der Wiederaufbau eines stationären Notversorgungszentrums mit 200 Betten auf dem Messegelände in Dornbirn zu prüfen sei.
„Lockdown als
letztmögliche Maßnahme“
„Wenn wir mit täglich über 200 Neuinfektionen weitermachen, steht im Dezember wirklich ein Lockdown als letztmögliche Maßnahme im Raum – wovon ich aber jetzt noch nicht ausgehen möchte“, warnt Wallner weiter. Umso wichtiger sei es, an die Vernunft der Bevölkerung zu appellieren, auch wenn es darum geht, seine Bekannten und Kontaktpersonen im Falle eines positiven Tests zu informieren, schon allein um die Behörden zu entlasten.
Private Kontrollen?
„Ich bin der Letzte, der ins Privatleben unserer Bevölkerung eindringen will. Trotzdem bitte ich alle, gerade in Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage, private Feierlichkeiten auf ein Mindestmaß zu beschränken. Und speziell an die Jugend die Bitte, auf Privat-Partys zu verzichten“, führt Wallner fort. Im Zuge der vergangenen Verordnung wurden Feierlichkeiten, die sich außerhalb der privaten Wohnräumlichkeiten erstrecken, untersagt – insbesondere Garagen , Keller oder Scheunen sowie angemietete Flächen. „Wenn wir Vorarlberger an einem Strang ziehen und uns an die bekannten Regeln halten, können wir der Situation Herr werden“, schließt Wallner.