Cherson atmet auf

Im Zentrum der Stadt wurde die Befreiung gefeiert. Foto: AP

Im Zentrum der Stadt wurde die Befreiung gefeiert. Foto: AP

Ukrainische Truppen haben gestern nach dem russischen Rückzug aus Gebieten der Region Cherson am westlichen Ufer des Dnipros „Stabilisierungsmaßnahmen“ ausgeführt.

Russische Einheiten bauten am Ostufer ihre Stellungen aus. Von der südlichen Region Cherson sind laut dem ukrainischem Generalstab weiter 70 Prozent unter russischer
Kontrolle.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete, der Ort Hentischek 200 Kilometer südöstlich von Cherson-Stadt sei nach Angaben eines Beamten der von Moskau eingesetzten Verwaltung zur „vorläufigen Hauptstadt“ der Region ernannt worden. Moskau hat Cherson völkerrechtswidrig annektiert.

Ende der Besatzung gefeiert

Die Menschen in der gleichnamigen Regionalhauptstadt am Westufer hatten in der Nacht trotz der offiziellen ukrainischen Ermahnungen zur Vorsicht ausgelassen das Ende der achtmonatigen russischen Besatzung gefeiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner nächtlichen Videobotschaft: „Auch wenn die Stadt noch nicht völlig von der Präsenz des Feindes gereinigt ist, beseitigen die Menschen in Cherson selbst bereits russische Symbole und jede Spur des Aufenthalts der
Besatzer von Straßen und Gebäuden.“ In sozialen Medien wurden Fotos geteilt, die Einwohner bei der Beseitigung von Gedenkplaketten und russischen Symbolen zeigten.

Zudem kehrten gestern im Laufe des Tages ukrainische Polizisten in die
Regionalhauptstadt zurück, die Wiederherstellung der Stromversorgung wurde angekündigt. In der Nacht wurde die ukrainische Elektrizitätsinfrastruktur in acht Regionen einschließlich Kiews erneut von
Russland beschossen, wie der
Energieversorger Ukrenerho mitteilte.