Rätsel um weiteres „Flugobjekt“

Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats John Kirby.  Foto: AP

Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats John Kirby.  Foto: AP

Erst ein chinesischer Spionageballon, nun ein rätselhaftes Flugobjekt: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage holt das US-Militär ein unbekanntes Objekt vom Himmel.

Die US-Luftwaffe hat am Freitag ein weiteres „Flugobjekt“ über Alaska abgeschossen – doch viele Fragen zu dem Vorfall sind weiterhin offen. So blieb zunächst unklar, wo das Flugobjekt hergekommen war und welchem Zweck es diente. Es habe keine Überwachungs-ausrüstung gehabt, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Ein F-22-Kampfjet habe das Flugobjekt am Freitag um 13.45 Uhr US-Ostküstenzeit in etwa zwölf Kilometern Höhe abgeschossen, sagte ein Pentagon-Sprecher. Zentraler Grund dafür sei die Gefährdung des zivilen Flugverkehrs gewesen, der in ähnlicher Flughöhe operiere. Der chinesische Ballon war deutlich höher geflogen – gut 18 Kilometer über dem Boden und damit weit oberhalb der maximalen Höhe des zivilen Flugverkehrs. Nachdem sich der Pilot des Kampfjets davon überzeugt habe, dass das Flugobjekt unbemannt war, habe Präsident Joe Biden „als Vorsichtsmaßnahme“ den Abschuss empfohlen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Details widersprechen
Ballon-Theorie

Zur Herkunft des neuen Flugobjekts machte die US-Regierung keine Angaben. „Ich möchte noch einmal betonen, dass wir nicht wissen, wem dieses Objekt gehört“, sagte Kirby. Es sei viel kleiner gewesen als der Ballon. „Es hatte die Größe eines Kleinwagens.“ Der Ballon hingegen habe eher die Größe von zwei bis drei Schulbussen gehabt. Das zu erwartende
Trümmerfeld sei daher viel kleiner, so Kirby.

Die „New York Times“ schrieb, mehrere US-Vertreter seien der Auffassung, dass es sich bei dem neuen Objekt ebenfalls um einen Ballon gehandelt habe. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums habe jedoch betont, dass das Objekt beim Aufprall auf das gefrorene Meer in Stücke zerbrochen sei. Das widerspricht eigentlich der Ballon-Theorie. Kanada habe die Entscheidung unterstützt und sei eingeweiht gewesen, erklärte der Premierminister des Nachbarlands, Justin Trudeau.