Retter befreien zwölf Überlebende

Die Helfer in Iskenderun in der Türkei geben nicht auf. Und das lohnt sich immer
wieder. So konnte am Freitag auch Raziye Kilinc nach 109 Stunden unter den
Trümmern geborgen werden. Foto: AP
Retter haben in der Türkei fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben zwölf Menschen aus den Trümmern gerettet.
Das Team befreite gestern in Nurdagi zunächst eine Mutter und ihre Tochter, wie der Sender Habertürk berichtete. Später erreichten sie den Vater, der aber darauf bestand, zuerst müssten eine weitere Tochter und sein Sohn in Sicherheit gebracht werden. Als schließlich auch der Vater 129 Stunden nach dem Beben gerettet war, jubelten die Rettungskräfte „Gott ist groß“ und brachten den Mann in einen Krankenwagen.
Eine Stunde später wurden in Islahiye ein dreijähriges Mädchen und ihr Vater gerettet, kurz darauf in der Provinz Hatay eine Siebenjährige, die fast 132 Stunden unter den Trümmern zugebracht hatte.
Am Morgen waren bereits vier weitere Überlebende gerettet worden, unter ihnen ein 16-Jähriger. Er wurde 119 Stunden nach dem Beben im türkischen Kahramanmaras aus den Überresten eines Hauses befreit, wie der Fernsehsender NTV berichtete. Mitglieder der türkisch-kirgisischen Rettungstruppe fielen sich ebenso wie Verwandte des Jugendlichen in die Arme. „Er ist raus Bruder, er ist raus. Er ist hier“, rief einer von ihnen. Der gerettete Kamil Can Agas wollte erst einmal nur wissen: „Welchen Tag haben wir heute?“
Drei Stunden zuvor war eine 70-Jährige lebend befreit worden. In Antakya wurde ein 36 Jahre alter Mann aus einem eingestürzten Gebäude gezogen.
Doch die Rettungseinsätze endeten nicht überall glücklich. In der Provinz Hatay fanden Retter am frühen Morgen zwar eine 13-Jährige, wie die Zeitung „Hürriyet“ berichtete. Sie intubierten sie, doch das Mädchen starb, bevor Mediziner ihr ein Körperteil amputieren konnten, das noch zwischen den Trümmern feststeckte.