EU will Munitionsproduktion ankurbeln

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace schließt eine schnelle Lieferung von modernen Kampfjets an die Ukraine aus. Symbolfoto: AFP

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace schließt eine schnelle Lieferung von modernen Kampfjets an die Ukraine aus. Symbolfoto: AFP

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine gestern auf der Münchner Sicherheitskonferenz Hilfe bei der Beschaffung von Munition zugesichert.

Dazu werde die Kommission mit der Industrie in Kontakt treten, um die Produktion anzukurbeln, sagte von der Leyen. Dies werde nach dem Muster geschehen, wie in der Coronavirus-Pandemie auch die Produktion von Impfstoffen beschleunigt worden sei. Die Ukraine brauche jetzt Material. Unterdessen erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace, er sehe in den Reihen der Verbündeten weitgehende Einigkeit darüber, dass eine schnelle Lieferung von modernen Kampfjets an die Ukraine ausgeschlossen ist. Diese Haltung sei „Konsens unter den westlichen Partnern“, sagte Wallace dem „Spiegel“ am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. „Es wird keine schnellen Kampfjet-Lieferungen geben, ganz sicher nicht in dieser Kriegsphase, ziemlich sicher auch nicht in einem halben Jahr“, so Wallace, der damit Äußerungen der vergangenen Tage bekräftigte. Moderne Flugzeuge wie der „Eurofighter“ könnten „erst nach dem Krieg an die Ukraine geliefert werden“, sagte Wallace demnach. Das Training der Piloten dauere lange. Zudem brauche man für einen Betrieb sehr viele Techniker am Boden. „Trotzdem signalisieren wir mit der grundsätzlichen Bereitschaft, irgendwann diesen Schritt zu machen, erneut unsere Entschlossenheit, der Ukraine so lange zu helfen, wie es nötig ist“, sagte Wallace.

Von polnischer Seite hieß es, man sei grundsätzlich bereit, der Ukraine Kampfjets vom Typ MIG zu liefern. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki machte dafür aber die Bildung einer breiteren Koalition unter Führung der USA zur Voraussetzung. „Wir sind bereit dafür“, sagte Morawiecki.

Panzer sind kein Zaubertrank

Der britische Außenminister Wallace warnte indes auch vor zu großen Erwartungen an die kürzlich beschlossenen Panzer-Lieferungen an die Ukraine. „Natürlich werden die Panzer die Ukrainer stärker machen, aber sie sind kein Zaubertrank, der von einem Tag auf den anderen alles ändert.“

<p>Ursula von der Leyen</p>

Ursula von der Leyen