Erdbebenregion kommt nicht zur Ruhe

Tote Hosen spielten Benefizkonzert für Erdbebenopfer
Vor mehr als 10.000 Fans haben die Toten Hosen am Freitag in Düsseldorf ein Konzert für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gespielt. „Es ist ein schreckliches Ereignis, das uns hier zusammenführt“, rief Frontmann Campino den Fans zu. „Und es ist kein Trauerabend, sondern es wird ein Kampfabend. Wir kämpfen mit euch um jede Spende.“ Nach knapp zwei Stunden waren 400.000 Euro eingegangen. Aus dem Ticketverkauf ergaben sich bereits 600.000 Euro für die Erdbebenhilfe des Rotes Kreuzes. Damit erreichte die Band ihr Ziel, mindestens eine Million Euro zu sammeln. Archivfoto: APA
Dutzende Nachbeben – darunter eines der Stärke 5,2 – erschütterten gestern erneut die Region zwischen der Türkei und Syrien. Angaben zu Opfern und Schäden gab es zunächst nicht.
Am Samstag traf ein Beben der Stärke 5,2 die zentralanatolische Provinz Nigde in der Türkei, wie die Erdbebenwarte Kandilli mitteilte. Das Epizentrum lag demnach im Bezirk Bor. Kurz zuvor hatte es nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD mehrere Beben der Stärke 4 gegeben.
Von syrischen Stellen wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt mehr als 60 Nachbeben erfasst, wie das Erdbebenzentrum des Landes gestern mitteilte. Die Phase der Nachbeben könne noch zwei Jahre andauern, hieß es von AFAD. Nach den schweren Beben vom 6. Februar mit der Stärke 7,7 und 7,6 stieg die Zahl bestätigter Todesopfer in den beiden Ländern inzwischen auf mehr als 50.000.
Türkei: Ermittlungen gegen
612 Personen nach Erdbeben
Im Zusammenhang mit dem verheerenenden Erdbeben sind in der Türkei Ermittlungen gegen mehr als 600 Bauunternehmer, Hauseigentümer und Verwalter eingestürzter Gebäude aufgenommen worden. 184 der 612 Verdächtigen seien zudem bereits festgenommen worden, sagte Justizminister Bekir Bozdag gestern. In den zerstörten Gebäuden werde weiter nach Beweisen dafür gesucht, ob es Baumängel oder andere Versäumnisse gegeben habe.