Karlsruhe: Geiselnehmer nutzte Schreckschusswaffe

Der 20-Jährige hatte zeitweise elf Geiseln in seiner Gewalt. Symbolfoto: APA
Der mutmaßliche Geiselnehmer in einer Karlsruher Apotheke hat seine Opfer mit einer Schreckschusswaffe bedroht. Tödliche Verletzungen könne man damit nicht verursachen.
Der 20 Jahre alte Verdächtige habe die Tat am Freitagabend in der Innenstadt nach jetzigen Erkenntnissen allein begangen, sagte ein Polizeisprecher gestern. Von den anfangs elf Geiseln hätten sich neun relativ schnell in dem Gebäude verstecken können. Zwei Menschen seien danach weiter in der Gewalt des Verdächtigen gewesen. Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe mit zehn Beamten ein. Der polizeibekannte 20-Jährige hatte die Geiseln fast fünf Stunden lang in seiner Gewalt. Schließlich erfolgte der Zugriff durch Spezialkräfte. Alle Geiseln und der Täter blieben körperlich unverletzt.
Nach Angaben des Innenministeriums waren bei der Geiselnahme 350 Kräfte im Einsatz. Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei bislang keine Angaben zu möglichen Forderungen des Geiselnehmers, etwa zu Lösegeld. Auch ob es sich bei den Geiseln um Kunden und Mitarbeiter der Apotheke handelte, konnte ein Sprecher zunächst nicht sagen.