EU-Verbrennerverbot für 2035 ist vom Tisch

Karl Nehammer
Deutschland und die EU haben ihren Streit über das Verbrenner-Aus beigelegt.
„Wir haben eine Einigung mit Deutschland über den künftigen Einsatz von E-Fuels in Autos gefunden“, twitterte der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans
Timmermans, gestern. „Der Weg ist frei: Europa bleibt technologieneutral“, teilte Deutschlands Verkehrsminister Volker Wissing ebenfalls über Twitter mit. Erfreut zeigte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) über das Einlenken der EU-Kommission.
„Das ist es, was wir wollten und wofür wir uns eingesetzt haben“, so Nehammer in einer Aussendung. Österreich hatte in den letzten Wochen Seite an Seite mit Deutschland gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 gekämpft. „Es geht um Fortschritt, nicht um Verbote. Der Verbrennungsmotor hat Zukunft, wenn wir ihn zum grünen Verbrenner machen und Technologien wie E-Fuels oder Wasserstoffantriebe weiterentwickeln“, erklärte der Kanzler. „Es ist gut und richtig, dass die EU-Kommission nun eingelenkt hat“, sagte Nehammer. „Damit bleibt der Weg offen für fortschrittliche und
klimafreundliche Technologien beim grünen Verbrennungsmotor.“ Verbrenner könnten auch nach 2035 neu zugelassen werden, wenn sie ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tankten. Ein konkreter Verfahrensweg und Zeitplan seien verbindlich festgelegt worden. In einem ersten Schritt solle eine Kategorie rein mit E-Fuels geschaffen und dann in die Flottengrenzwertregulierung integriert werden. Das solle bis Herbst 2024 abgeschlossen sein. Foto: AP