Ukraine setzt mit westlichen Kampfjets auf Kriegswende

Die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine wird immer wahrscheinlicher.  Foto: AP

Die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine wird immer wahrscheinlicher.  Foto: AP

Die Ukraine kann im Kampf gegen die russische Invasionsarmee absehbar mit modernen westlichen Kampfflugzeugen planen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf gestern mit einer französischen Regierungsmaschine beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima ein. Er will mit den Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Volkswirtschaften über neue militärische und wirtschaftliche Hilfen beraten.

Selenskyj traf zunächst den britischen Premierminister Rishi Sunak und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni zu Gesprächen. Ein Treffen wurde auch mit US-
Präsident Joe Biden erwartet. Selenskyj dankte Sunak für dessen Unterstützung bei der Beschaffung moderner westlicher Kampfflugzeuge. „Ich habe für die Führung des Vereinigten Königreichs in der internationalen Kampfjet-Koalition gedankt“, schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Account. US-Präsident Biden hatte zuvor grundsätzlich den Weg für die Lieferung von Jets des Typs F-16 frei gemacht. Großbritannien und auch die Niederlande hatten in der vergangenen Woche die von Kiew seit langem gewünschte internationale Kampfjet-Koalition angestoßen.

Pilotenausbildung steht an

Zunächst sollen Piloten ausgebildet werden, was Monate dauert. Dann wird nach US-Angaben entschieden, wann und wie viele Flugzeuge von wem geliefert werden. Selenskyj begrüßte die Unterstützung der USA als „historische Entscheidung“. „Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken“, twitterte Selenskyj.

Heute wird der ukrainische Präsident zum Abschluss der dreitägigen Gipfelberatungen an den Sitzungen teilnehmen. Laut einem japanischen Medienbericht ist auch eine Rede in Hiroshima geplant. Japan treffe zudem Vorbereitungen für einen Besuch Selenskyjs im Friedensmuseum. Dort werden Zeugnisse der Folgen des US-Atombombenabwurfs am 6. August 1945 auf die Stadt gezeigt. Auch die Staats- und Regierungschefs hatten das Museum besucht und am Ehrenmal der mehr als 300.000 Atombombenopfer mit Kranzniederlegungen gedacht. Bei dem US-Angriff zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Hiroshima fast vollständig zerstört worden.

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida hatte als Gastgeber Hiroshima als Tagungsort ausgewählt. Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine erinnerte die Gipfelrunde an die Folgen eines Einsatzes von Kernwaffen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 wiederholt mit dem Atomwaffenarsenal seines Landes gedroht. Am Tag von Selenskyjs Ankunft in Japan sagten die G7-Staaten Kiew weitere Hilfen zu. „Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die Ukraine angesichts des fortdauernden illegalen russischen Angriffskriegs so lange zu unterstützen, wie dies nötig ist“, heißt es in der verabschiedeten G7-Erklärung. Man verpflichte sich, die „diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken“ und die Kosten für Russland und seine Unterstützer zu erhöhen.

Bei der Ankunft bedankte sich Selenskyj auf Twitter: „Wichtiges Treffen mit Partnern und Freunden der Ukraine. Sicherheit und verstärkte Zusammenarbeit für unseren Sieg. Der Frieden wird heute näher kommen.“

<p class="caption">Handshake zwischen Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron. Foto: AFP</p>

Handshake zwischen Wolodymyr
Selenskyj und Emmanuel Macron. Foto: AFP