Geheime Papiere über Atomwaffen in der Dusche

Geheimdokumente im Badezimmer, Plaudereien über militärische Angriffspläne: Die US-Justiz erhebt gegen Donald Trump schwerwiegende Vorwürfe.

Insgesamt werden Trump mehr als 35 Straftaten zur Last gelegt, darunter Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen und die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchstsensibler Informationen. Die Affäre um Trumps Umgang mit geheimen Regierungsdokumenten nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus bildet den Hintergrund für diese Anklagen. Das FBI hatte im August sein Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida durchsucht und dort diverse Verschlusssachen beschlagnahmt, einige davon mit höchster Geheimhaltungsstufe.

Trump hatte Kisten mit Verschlusssachen in seinem Schlafzimmer, Badezimmer, einer Dusche, einem Ballsaal und einem Lagerraum aufbewahrt. Einige dieser Dokumente wurden zeitweise in Räumen gelagert, in denen öffentliche Veranstaltungen stattfanden. Ein Lagerraum mit mehr als 80 Kisten war über einen öffentlichen Pool-Bereich leicht zugänglich. Mar-a-Lago ist kein abgeriegeltes Privathaus, sondern ein Club mit Zimmern für zahlende Gäste und verschiedenen Veranstaltungen.

Papiere über Atomwaffen

Trump wird unter anderem die vorsätzliche Aufbewahrung von Informationen der nationalen Verteidigung vorgeworfen. Dieser Punkt fällt unter das US-Spionagegesetz und kann bereits allein mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. In Dokumenten, die bei Trump gefunden wurden, ging es laut Anklageschrift unter anderem um Verteidigungsfähigkeiten, inklusive nuklearer Waffen. Die Anklageschrift enthält Details darüber, wie Trump mit anderen Personen über diese geheimen Informationen sprach oder sie Dritten zeigte. Es gibt eine Tonaufnahme, in der Trump ein „höchst vertrauliches“ Dokument erwähnt, das den Plan für einen Angriff auf ein nicht genanntes Land behandelt. Keiner der Anwesenden hatte die Berechtigung, dieses streng geheime Dokument zu lesen.

Trump habe aktiv versucht, die Ermittlungen gegen ihn zu behindern, heißt es in der Anklageschrift weiter. Dazu habe er ein Komplott mit seinem Assistenten Walt Nauta geschmiedet, gegen den ebenfalls Anklage erhoben wurde. Trump habe den Mitarbeiter unter anderem angewiesen, Kisten anderswo hinzubringen. Einem Anwalt soll er nahegelegt haben, Unterlagen zu verstecken oder zu zerstören. Foto: AP