Abbas: „Wir werden niemals gehen“

Bei der von Ägypten kurzfristig einberufenen Nahost-Konferenz haben arabische Länder die israelische Bombardierung des Gazastreifens scharf verurteilt. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas erklärte, die Palästinenser ließen sich nicht aus ihrem Land vertreiben.
„Wir werden nicht gehen, wir werden nicht gehen“, sagte Abbas vor den Staats- und Regierungschefs zahlreicher Länder. „Wir werden niemals unser Land verlassen. Wir werden aufrecht auf unserem Land stehen bis zum Ende“, so Abbas. Das „wehrlose palästinensische Volk“ müsse jetzt einen heftigen Krieg durchstehen. „Der Strudel der Gewalt erneuert sich, weil es an Rechten für die Palästinenser mangelt und diese vernachlässigt werden“, sagte Abbas. Jordaniens König Abdullah II. kritisierte Israels Angriffe im Gazastreifen in einer wortgewaltigen Rede scharf. Das „unerbittliche Bombardement in Gaza“ sei „auf jeder Ebene grausam und skrupellos“, sagte Abdullah II. „Es ist eine kollektive Strafe für eine belagerte und hilflose Bevölkerung. Es ist ein eklatanter Bruch des humanitären Völkerrechts. Es ist ein Kriegsverbrechen.“ Dabei übte Abdullah II. auch Kritik an der Weltgemeinschaft. „Palästinensische Leben sind weniger wert als israelische. Unsere Leben sind weniger wert als die anderer.“
Feuerpause gefordert
UNO-Generalsekretär António Guterres forderte eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen. Er nannte drei Ziele: die ungehinderte humanitäre Hilfe für die Zivilisten im Gazastreifen, die sofortige Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln und engagierte Bemühungen, die Gewalt einzudämmen.
Erste Hilfsgüter erreichen
den Gazastreifen
Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen ist gestern für erste dringend benötigte Hilfslieferungen geöffnet worden. Zunächst durften allerdings lediglich 20 Lastwagen in den von Israel abgeriegelten Gazastreifen einfahren. Mehr als 200 Lastwagen mit rund 3000 Tonnen Hilfsgütern warteten seit Tagen auf ägyptischer Seite der Grenze darauf, die Lieferungen in den Gazastreifen zu bringen.