Israels Streitkräfte weiten Angriffe aus

Gazastreifen zerstört. Foto: AFP
Drei Wochen nach
Massakern islamistischer Terroristen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf den Gazastreifen
weiter verstärkt.
In der Nacht auf gestern stießen erneut Bodentruppen in den Norden des abgeriegelten Küstengebiets vor. Anders als bei begrenzten Einsätzen dieser Art in früheren Nächten zogen sich die Panzerverbände jedoch zunächst nicht wieder zurück.
Die israelische Armee rief die noch im Norden des Gazastreifens verbliebenen Menschen erneut dringend auf, sich im Süden in Sicherheit zu bringen. Das „Zeitfenster“ schließe sich schnell, hieß es. Den Beginn einer erwarteten großen Bodenoffensive bestätigte die Armee nicht.
Hilfsorganisationen beklagten, dass der Ausfall fast aller Telefon- und Internetverbindungen die Hilfe für Opfer des Krieges noch schwieriger mache. Es war die Rede von Panik und Chaos.
Israel geht gegen Hamas vor
Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte gestern, Israel schreite „in den Kriegsphasen voran“. In der Nacht „sind israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen und haben den Bodeneinsatz ausgeweitet“, sagte er. Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie. Die Bodentruppen seien immer noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer. Hagari sagte, es seien mehrere ranghohe Kommandeure der Hamas getötet worden. Darunter sind nach Militärangaben auch ein Hamas-Marinekommandeur sowie der für Luftangriffe zuständige Hamas-Anführer Asem Abu Rakaba.
Internet und Telefon in Gaza zusammengebrochen
Die Kommunikation innerhalb des Gazastreifens brach fast völlig zusammen. Auch die Verbindungen nach außen waren gestern nur mit Satellitenhandys und von hohen Gebäuden im Süden mit israelischen SIM-Karten möglich.
Israel will weitere Gaza-
Hilfslieferungen ermöglichen
„Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus“, sagte Armeesprecher Hagari. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen.
Sorge um Hamas-Geiseln
angesichts israelischer Angriffe
Angesichts der immer heftigeren israelischen Angriffe auf die Hamas stieg auch die Sorge um das Leben der 229 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Israelis, von denen einige auch eine zweite Staatsbürgerschaft haben. Gestern demonstrierten rund 600 Menschen in Tel Aviv mit einem Solidaritätslauf für die Geiseln.