„Wollen den Leuten guten Input geben“

Alle Interviews gibt es auf visavi.at.

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Seit knapp zwei Jahren inspirieren die beiden FHV-­Studenten Marco Esposito und Max Kathan junge Menschen mit ihren VISAVI-Interviews. Mit W&W sprachen die beiden über Fuck-ups, spannende Gäste, Erfolg und die Zukunft ihrer „Toolbox für die 20er“.

WANN & WO: Positiver, inspirierender Content steht bei VISAVI im Mittelpunkt, kürzlich habt ihr die dritte Staffel eurer Interviewreihe abgeschlossen. Ging bislang immer alles reibungslos über die Bühne?

Max: Es hat nie einen Fehler gegeben, der uns richtig reingeritten hat. Es gab aber schon Dinge, wo wir nachjustieren mussten. Aber das waren Kleinigkeiten wie ein ausgeschaltetes Mikro. Das passiert einem nur einmal. Wir lernen daraus. Hoffentlich. (lacht)

Marco: Im Zusammenspiel mit uns selbst sind wohl die meisten Fuck-ups passiert. Denn die Dynamik ändert sich von Freundschaft zu Business – da kracht es dann auch mal. Das muss einem aber bewusst sein, wenn man sowas unter Freunden aufzieht.

WANN & WO: Ihr bietet mit VISAVI eine „Toolbox für die 20er“. Noch seid ihr selbst in dieser Altersgruppe. Wird’s später auch eine „Toolbox für die 30er“ geben?

Marco: Wir haben das Ganze ja gestartet, als wir selbst „fresh“ in den 20ern waren. Max war 22, ich 24. Wir nennen es „Toolbox für deine 20er“, weil es eben auch für die Jahre zwischen 18 und 30 ist. Da ist man noch nicht so gebunden, noch formbarer, hat weniger Dinge, die einen zurückhalten. Aber wir bekommen bspw. auch viel Feedback von Mamas, die uns schreiben, wie cool sie das finden, was wir machen. Grundsätzlich ist aber für jeden was dabei.

Max: Man fragt uns auch oft: Was würdest du deinem 18-jährigen Ich noch sagen? Wo bist du früher gescheitert? Ich habe eine Lehre als Koch gemacht und sechs Jahre in der Gastro gearbeitet. Ich wollte aber etwas Neues machen und habe es einfach versucht. Ich glaube, es gibt viele Leute, die noch im Studium sind, eine Lehre machen oder einen neuen Job suchen und die einfach Input brauchen können, der ein Schritt in die richtige Richtung ist.

WANN & WO: Gibt es Gesprächspartner, die euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

Marco: Auf jeden Fall. Profi-Skater Chris Pfanner zum Beispiel. Mit ihm sind wir nach dem Interview noch skaten gegangen. Oder der Kosmonaut Franz Viehböck. Ich habe extra die Uni geschwänzt, um seinen Vortrag zu hören. Im Anschluss hatten wir das Gespräch – das war richtig cool.

Max: Wir hatten viele Gespräche mit Leuten, die für uns schon immer Legenden waren und die wir sehr respektieren. Für mich ist das etwa Gigi Rüf. Gigi war erst unser zweites Interview, wir waren noch ultragrün hinter den Ohren. (lacht) Und dann sind wir fast sechs Stunden bei ihm zuhause gesessen, haben eine Brettl­jause gegessen und er hat von seiner Snowboardkarriere erzählt. Das war sehr beeindruckend.

Max: Wer mich extrem überrascht hat, war Model und Influencerin Maria Maksimovic. Bei ihr bestätigte sich wieder unser Leitspruch: „Be curious, not judgemental.“ Wenn man sich ein Bild von jemandem machen will, muss man mit der Person sprechen. Alles andere sind nur Vorurteile. Auch Stefan Sagmeister hat mir sehr imponiert: Zu sehen, wie er live ein Design entwirft, war wirklich beeindruckend. Für mich war das, als würde ich Einstein beim Rechnen zuschauen.

WANN & WO: Wie definiert ihr euren Erfolg mit VISAVI?

Marco: Wir messen unseren Erfolg nicht monetär, sondern an den Nachrichten, die wir bekommen. Etwa, wenn uns jemand sagt: Ich hatte ein ziemliches Tief, dann habe ich das Interview gehört und es hat mir wieder auf die Beine geholfen. Und auch wenn wir nie 40 Millionen Aufrufe erhalten: Die Gespräche, die wir geführt haben, kann uns niemand mehr nehmen. Es haben sich in den vergangenen zwei Jahren durch VISAVI auch so viele Türen für uns geöffnet: Unterrichten, moderieren, neue Aufträge …

Max: Es ist wie eine Visitenkarte für uns beide. Ich bin mit VISAVI mitgewachsen wie ein Parasit auf einem Baum, der sich nun davon ernährt. (lacht)

WANN & WO: Ihr unterstützt mit eurer Arbeit unter anderem das Vorarlberger Kinderdorf. Soziales Engagement hat bei euch also auch einen großen Stellenwert?

Beide gleichzeitig: Ja, absolut.

Marco: Das Vorarlberger Kinderdorf unterstützen wir seit Beginn an. Wir sind aber bspw. nun auch Teil des Sindbad-Programms. Dort werden junge benachteiligte Menschen mit Mentoren zusammengebracht, mit denen sie reden können, wenn’s zuhause oder in der Schule mal nicht so gut läuft.

Max: Wir sind da wie ein älterer Bruder, der Zeit mit ihnen verbringt und ihnen guten Input gibt.

WANN & WO: Wie geht’s mit VISAVI weiter?

Marco: Im Jänner feiern wir offiziell zwei Jahre VISAVI. Die nächsten zwei bis drei Monate machen wir aber Pause, denn es steht bei uns abseits von VISAVI einiges an. Für die kommende vierte Staffel haben wir schon ein paar sehr spannende Gäste geplant, wollen aber auch erstmals weniger bekannte Leute in das Format holen. Vielleicht machen wir in der vierten Staffel auch noch ein größeres Projekt zum Thema Klimawandel und Umweltschutz. Die Ideen gehen uns nie aus.

<p class="caption">Der Vorarlberger Stardesigner Stefan Sagmeister im Interview bei Marco und Max. Foto: handout/VISAVI</p>

Der Vorarlberger Stardesigner Stefan Sagmeister im Interview bei Marco und Max. Foto: handout/VISAVI

<p class="caption">Hinterließ bleibenden Eindruck bei den VISAVI-Jungs: Model und Influencerin Maria Maksimovic. Foto: handout/VISAVI</p>

Hinterließ bleibenden Eindruck bei den VISAVI-Jungs:
Model und Influencerin Maria Maksimovic. Foto: handout/VISAVI

<p class="title">Zur Person: Maximilian Kathan</p><p>Alter, Wohnort: 26 Jahre, Feldkirch</p><p>Ausbildung/Funktion: gelernter Koch, Studium FHV Intermedia im 5. Semester, arbeitet bei Sivion Productions, Hohenems</p><p>Hobbys: Fotografieren, Videoproduktion, Schachspielen, lesen und kochen (Ernährt sich vegetarisch: „Ich bin ein gescheiterter Veganer.“)</p><p/>

Zur Person: Maximilian Kathan

Alter, Wohnort: 26 Jahre, Feldkirch

Ausbildung/Funktion: gelernter Koch, Studium FHV Intermedia im
5. Semester, arbeitet bei Sivion Productions, Hohenems

Hobbys: Fotografieren, Videoproduktion, Schachspielen, lesen und kochen (Ernährt sich vegetarisch: „Ich bin ein gescheiterter Veganer.“)

<p class="title">Zur Person: Marco Esposito</p><p>Alter, Wohnort: 28 Jahre, Altach</p><p>Ausbildung/Funktion: zehn Jahre Einzelhandel (Sajas), Studium FHV Bachelorarbeit Content Kreation und Social Media Strategien, selbstständig mit VISAVI und Social Media Beratung; Unterrichtet am Digitalcampus („Ich habe meine Bachelor-Arbeit in einen Kurs verwandelt, im Februar geht’s los – falls sich noch jemand anmelden will.“)</p><p>Hobbys: Kochen („Max dient mir als vegane Inspiration“), Schachspielen. Fitness, Fußball, skaten und lesen</p>

Zur Person: Marco Esposito

Alter, Wohnort: 28 Jahre, Altach

Ausbildung/Funktion: zehn Jahre Einzelhandel (Sajas), Studium FHV Bachelorarbeit Content Kreation und Social Media Strategien, selbstständig mit VISAVI und Social Media Beratung; Unterrichtet am Digitalcampus („Ich habe meine Bachelor-Arbeit in einen Kurs verwandelt, im Februar geht’s los – falls sich noch jemand anmelden will.“)

Hobbys: Kochen („Max dient mir als vegane Inspiration“), Schachspielen. Fitness, Fußball, skaten und lesen

«Es ist wie eine Visitenkarte für uns beide. Ich bin mit VISAVI mitgewachsen wie ein Parasit auf einem Baum, der sich nun davon ernährt. (lacht)» Durch VISAVI haben sich für die beiden Studenten zahlreiche Türen geöffnet, sagt Max Kathan.

«Zu sehen, wie Stefan Sagmeister live ein Design entwirft, war wirklich beeindruckend. Für mich war das, als würde ich Einstein beim Rechnen ­zuschauen.» Marco Esposito über das VISAVI-Interview mit dem in New York lebenden Designer aus Vorarlberg.

Kurz gefragt

Normalerweise führt ihr die ­Interviews: Wie ist es aber für euch, Rede und Antwort zu stehen?

Max: Ich glaube, Marco ist da eher in seinem Element, reden ist ja sein Job. Mittlerweile macht es mir aber auch nicht mehr soviel aus. Aber ich bin trotzdem lieber hinter der Kamera.

Marco: Wir haben aber auch schon darüber nachgedacht, zu zweit zu moderieren.

Max: Das können wir schon mal machen.

Marco: Ach, hast du doch Lust? Das steht jetzt in der Zeitung – jetzt musst du! (lacht)

Buch oder eBook-Reader?
Max: Buch. Ich liebe es, ein Buch aufzuschlagen, ich liebe den Geruch ... In Büchern kann man sich richtig verlieren und die Zeit gut nutzen. Und nicht nur am Handy sitzen und swipen.

Marco: Ich lebe und liebe Bücher – etwas darin markieren, Seiten um­knicken ... Wir starten morgen auf VISAVI auch den Bookclub-Monday, wo immer ein Buch von Max, der Community oder mir vorgestellt wird. Überhaupt sollte mehr gelesen werden!