„Ja, ich singe im Studio mit“

Isabella Canaval
Alter, Wohnort: 32, Alberschwende
Beruf: Moderatorin im Frühstücksradio bei ANTENNE VORARLBERG
Familie: Tochter Adriana (6)
Hobbys: Malen, Schwimmen
ANTENNE VORARLBERG Moderatorin Isabella
Canaval im W&W-Talk über ihre Anfänge, das Leben als alleinerziehende Mama und ihr Frühstücksradio-Team.
WANN & WO: Was fasziniert dich am Radio?
Isabella Canaval: Dass man so nah am Hörer dran sein kann. Wir sind am Morgen bei den Leuten dabei, wenn sie im Pyjama, ungeschminkt mit zerzaustem Haar noch nicht mal den ersten Kaffee getrunken haben. Wir unterhalten auch mal mit lustigen Sachen und informieren, was bei uns im Ländle so los ist.
WANN & WO: Warum haben wir dich so lange nicht in der Morgenshow gehört?
Isabella Canaval: Vor sechs Jahren bin ich Mama geworden und habe darum eine Pause eingelegt. Jetzt habe ich die Chance bekommen, das wieder zu machen und ich habe sehr gerne zugesagt. Die Sendung am Morgen ist beim Radio schon die Königsdisziplin, die Prime-Time. Darum freut es mich sehr, dass ich jetzt wieder so früh On Air bin. Das ist die ideale Zeit, aber es ist natürlich auch umso anspruchsvoller.
WANN & WO: Bist du ein Morgenmensch?
Isabella Canaval: Jein. Also ich schlafe nicht ungern. Als alleinerziehende Mama gibt es für mich allerdings nur selten ein Ausschlafen, darum bin ich es gewohnt. Ich habe um 4.30 Uhr morgens auch mal Momente, in denen ich mich aus dem Bett quälen muss, aber wenn ich dann mal stehe, klappt es auch mit der guten Laune.
WANN & WO: Wie ist das Familienleben, wenn die Mama so früh aus dem Haus ist?
Isabella Canaval: Am Morgen sehr ruhig. (lacht) Meine Eltern, also Oma und Opa leben im gleichen Haus und kümmern sich am Vormittag um die Kleine. Dafür kann ich sie dann mittags immer selbst vom Kindergarten abholen. Das ist sehr viel wert für mich und dann habe ich den Nachmittag mit ihr.
WANN & WO: Ist deine Kleine auch schon eine Hörerin am Morgen?
Isabella Canaval: Manchmal, ja. Es gibt ab und zu Sätze, die sie wiederholt oder sie fragt nach irgendetwas, was der Veithi am Morgen gesagt hat.
WANN & WO: Singst du im Studio wirklich mit?
Isabella Canaval: Ja, zum Leidwesen meiner Arbeitskollegen. Nicht, dass ich schlecht singen kann, aber sie machen dann schon gerne mal die Tür zu. (lacht)
WANN & WO: Wie ist das, wenn man mit so einem Wirbelwind wie Veithi zusammenarbeitet?
Isabella Canaval: Das funktioniert super. Wie du sagst, er ist ein Wirbelwind, aber es ist toll, wenn jemand immer so gut gelaunt ist. Und jetzt mit Sarah, unserer Neuen im Team, ist das eine ganz coole Lösung, die super harmoniert. Veithi scheißt sich einfach nichts. Das ist ganz angenehm, so jemanden im Team zu haben. Er lässt auch das eine oder andere Fettnäpfchen nicht aus, aber so mögen wir ihn und genau so muss er sein.
WANN & WO: Wie du erwähnt hast, habt ihr auch ein neues Teammitglied. Wie hast du denn deine ersten Monate in Erinnerung?
Isabella Canaval: Ja, Sarah Moik ist 23 Jahre alt und gehört seit einigen Wochen zum Frühstücksradio-Trio. Sie ist Quereinsteigerin, sehr engagiert und ein quirliges Energiebündel, das unser Team perfekt ergänzt. Ich selbst hingegen war anfangs recht schüchtern und zurückhaltend. Ich war 19, als ich bei Antenne Vorarlberg angefangen habe, eigentlich als Volontärin für ein Jahr. Dann hatte ich aber das Glück, dass schon nach vier Monaten eine Stelle bei den Nachmittagsnachrichten frei wurde und dann durfte ich schon nach so kurzer Zeit ans Mikrofon.
WANN & WO: Viele kennen dich ja nur als Stimme. Wie reagieren die Leute auf dich, wenn du auf der Bühne bist?
Isabella Canaval: Die meisten sind dann schon etwas überrascht, aber immer positiv. So nach dem Motto: „Ah, so sieht die also aus. Jetzt sieht man sie mal.“
WANN & WO: Der saloppe Ausdruck, dass jemand ein „Radiogesicht“ habe, trifft auf dich ja nicht unbedingt zu.
Isabella Canaval: (lacht) Naja, das ist ja immer individuelle Ermessenssache. Aber ich fühle mich im Studio und auf der Bühne gleichermaßen wohl.
WANN & WO: Könntest du dir auch vorstellen, TV zu machen?
Isabella Canaval: Wenn das Thema passt, wenn der Rahmen passt, könnte ich mir das schon vorstellen. Allerdings hat Radio schon eine gewisse Leidenschaft in sich, die ich ungern aufgeben möchte. Das müsste dann schon wahnsinnig gut passen.
WANN & WO: Was war bisher dein krassester Moment On Air?
Isabella Canaval: Ich erinnere mich noch gut an einen Totalausfall in der Technik. Gerade kurz vor die Nachrichten losgehen sollten, sind alle Bildschirme schwarz geworden. Keine Musik, kein Soundelement, garnichts. Nur das Mikrofon hat noch funktioniert, ich hatte also zwei Möglichkeiten: Entweder ich rede mich jetzt um Kopf und Kragen oder ich muss zehn Sekunden lang still sein, damit das Notfallband anspringt. Zehn Sekunden Stille sind im Radio eine unerträgliche Ewigkeit. Darum habe ich kurzerhand angefangen die Nachrichten, die ich auch per Mail erhalte, selbst vorzulesen. Anschließend habe ich die Hörer über das technische Problem informiert und dass sie sich nicht wundern sollen, wenn es jetzt zehn Sekunden Stille gibt. Danach startet unser System neu und wir konnten das dann auch gut regeln.
WANN & WO: Ist es schwierig, Job und Familie als Alleinerzieherin unter einen Hut zu bringen?
Isabella Canaval: Da ich auch öfters mal eine Veranstaltung moderiere, würde es ohne meine Eltern nicht gehen. Ich brauche diese Unterstützung und bin sehr dankbar dafür. Die Kleine ist ganz eine Liebe und freut sich, bei Oma und Opa zu sein. Das Team und mein Chef unterstützen mich ebenfalls sehr und halten mir den Rücken frei, wenn es notwendig ist.
WANN & WO: Bist du der Meinung, dass Alleinerziehende besser unterstützt werden sollten?
Isabella Canaval: Ja, auf jeden Fall! Ich darf mich nicht beschweren, da mich meine Eltern so sehr unterstützen. Ich denke aber, dass die öffentliche Hand mehr machen sollte, wenn es um die Kinderbetreuung geht. Gerade wenn Ferienzeiten sind, ist es nicht immer einfach. Ohne meine Eltern wüsste ich nicht, wie ich das machen würde.
WANN & WO: Kannst du schon Einblicke geben, was demnächst bei Antenne Vorarlberg ansteht?
Isabella Canaval: Die Planung für nächstes Jahr läuft schon und wir sind im Moment intensiv mit der Weihnachtsplanung beschäftigt. Darüber darf ich aber leider noch nichts verraten. Foto: Hartinger
«Zehn Sekunden Stille sind im Radio eine unerträgliche Ewigkeit. Darum habe ich kurzerhand angefangen, die Nachrichten selbst vorzulesen.»
Isabella Canaval darüber, wie sie mit einem Totalausfall der ANTENNE-Technik umgehen musste.
