schnitte mit schampus
Finale. Oho!
Es ist endlich so weit – heute ist Finale! Welches Finale? Wer das fragt, hat im letzten Monat wohl hinter dem Mond gelebt. Frankreich und Portugal tragen heute das letzte Spiel der Fußball-Europameisterschaft aus! Ich gestehe, dass ich Fußball gar nicht so ungern mag. Das Klischee, dass Frauen sich die Spiele hauptsächlich wegen den heißen Männerkörpern anschauen, trifft bei mir auch nicht zu. Dafür kann ich (mehr oder weniger) ein Abseits erklären.
Dieses Finale ist außerdem männertechnisch eher uninteressant: Für den putzigen Antoine Griezmann habe ich maximal Muttergefühle und Ronaldo finde ich sowieso schrecklich. Von einem Mann, der zwar zugegebenermaßen ein guter Spieler ist, in der Halbzeit aber wohl mehr Zeit mit seiner Stylistin als mit seinem Trainer verbringt, kann ich nicht viel halten.
Denn darum geht‘s doch im Fußball: Zu guter Letzt ist es einfach Männersache. Zwar werden wir Frauen immer mehr in „Wir schauen Fußball“-Runden akzeptiert, dennoch ist es sowas wie die letzte Bastion der „Wir sind harte Kerle“-Illusion. Wenn die Jungs über Viererketten fachsimpeln, fühlen sie sich so richtig männlich und unantastbar. Passt ja auch. Wir fühlen uns ja auch hübsch und weiblich, wenn wir über Absatzhöhen diskutieren.
Deshalb hier eine Bitte an alle meine Damen im Ländle: Wenn ihr heute mit euren Schätzen das Finale schaut, dann haltet die Klappe. Lasst sie allein diskutieren. Stellt keine blöden Fragen, auch wenn sie euch wirklich interessieren. Schaut von mir aus Ronaldo oder Griezmann anhimmelnd zu und freut euch auf den Trikottausch. Aber lasst den Männern ihren Fußball. Und jetzt: Allez les bleus!
Schreibt mir eure Meinung an
melanie.renner@wannundwo.at
In „Schnitte mit Schampus“ schreibt W&W-Redakteurin
Melanie Renner augenzwinkernd über Frauenthemen, die manchmal auch Männer bewegen.