Romantik und so
Die Stretchlimo fährt langsam die berühmteste Straße in Los Angeles entlang, Richard Gere winkt mit einem Strauß Rosen durch das Schiebedach wie der Ritter vom Pferd. Julia Roberts steht kreischend an der Feuerleiter, man fällt sich in die Arme und…. kann mich mal jemand schubsen, bevor ich einschlafe? Mal im Ernst, wenn das Romantik ist, dann steige ich aus!
Wir Damen erwarten ja gerne die sprichwörtlichen Sterne vom Himmel. Ich persönlich stehe ja eher weniger auf sowas. Ich brauche auch keine Blumensträuße und mit romantischen Candle-Light-Dinners und „Kuschelrock Vol. Drölfzig“ kann man mich jagen. Romantik im klassischen Sinne finde ich oasch, weil null kreativ. Und sind wir uns ehrlich: Wer kommt sich nicht blöd dabei vor, mit dem Strauß roter Rosen unterwürfigst niederzuknien? Ich meine, das kann man ja nicht für voll nehmen.
Mein Begriff von Romantik ist spontan. Ich fand es zum Beispiel unheimlich romantisch, als mir kürzlich ein Stamperl Ramazotti samt Eis an die Badewanne gebracht wurde. Zwar haben das dazubestellte Axolotl und der Maserati gefehlt, aber okay, frau kann halt nicht alles haben.
Nett ist auch, wenn der kross gebrutzelte Speckhaufen auf dem Teller immer dann schrumpft, wenn du dich gerade wegdrehst und du einfach nicht böse sein kannst, wenn dich große Augen unschuldig-traurig anschauen, wie das putzige Kleinvieh aus „Madagascar.“ Statt Kuschelrock und Kaviar gibt es im Hause Herr und Frau Melanie auch gern mal Bier und YouTube-Challenges mit Nirvana und Rammstein. Romantik hat viele Seiten. Und das ist gut so.
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melanie.renner@wannundwo.at
In „Schnitte mit Schampus“ schreibt W&W-Redakteurin
Melanie Renner augenzwinkernd über Frauenthemen, die manchmal auch Männer bewegen.