„Schaffa mit Holz isch mins!“

Jakob ist Lehrling bei der Firma Geser und sehr glücklich mit seiner Lehrstelle. Fotos: M. Hinterholzer
Jakob ist Lehrling bei der Firma Geser und sehr glücklich mit seiner Lehrstelle. Fotos: M. Hinterholzer

Ab heute stellen wir die Vielfalt an ­Berufen im Ländle vor und ­zeigen in ­Kooperation mit dem Verein Lehre in Vorarlberg wöchentlich einen der
über 200 Lehrberufe.
Den Start macht Tischler-
und ­Tischlereitechnik-
Lehrling Jakob aus dem ­Bregenzerwald.

Das Ländle ist vielfältig – vor allem was die Berufswelt betrifft, Wusstet ihr, dass es über 200 Lehrberufe gibt? Wenn nicht, könnt ihr gespannt sein, was ihr ab sofort in jeder Ausgabe an dieser Stelle finden werdet. Jede Woche stellen wir verschiedene Berufe mit Vorarlberger Lehrlingen vor und bieten so Karriere-Infos und Inspiration aus erster Hand! Los geht‘s mit Tischlerei und Tischlereitechnik.

Jakob liebt seinen Beruf

Der 17-jährige Jakob Greber liebt seine Doppel-Lehre bei der Tischlerei Geser in Andelsbuch. Wenn man mit dem jungen, aufgestellten Wälder aus Schwarzenberg über Holz und die Welt spricht, leuchten seine Augen. Denn schon seit seiner Kindheit war für ihn klar, dass er einmal „Schriner“, also Tischler, werden will. Im Interview verrät er seine Beweggründe und gibt Mädchen und Jungs Tipps für ihre Berufswahl.

Wie würdest du den Beruf des Tischlers einem Kind erklären, damit es versteht, was du jetzt lernst und tust? Als Tischler kannst du all das machen, was man für ein gutes Leben in den eigenen vier Wänden braucht und vielfach ein ganzes Leben genießen kann: Die Küche, in der die Eltern kochen, der Esstisch, das Schlafzimmer zum Erholen oder der Schreibtisch für die Hausaufgaben. Aber auch die Ausstattung in der Schule stammt vom Tischler.

Was sind deine wichtigsten Tätigkeiten als angehender Tischler? Ich liebe Holz und bin auch privat gerne im Wald. Als Tischler wählt oder empfiehlt man das passende Holz für das Werkstück, am besten natürlich heimisches. Ob Hart- oder Weichholz, ob Weißtanne oder Buche – wir Tischler machen den Zuschnitt, hobeln, sägen, verleimen, schleifen, ölen mit verschiedenen Werkzeugen. Neben diesen Holzbearbeitungstechniken kommen natürlich auch computergestützte Holzbearbeitungsmaschinen (CNC) zum Einsatz. Mir macht all das große Freude.

Wie bist du überhaupt zu deinem Lehrberuf gekommen? Holz hat mich schon seit ich mich erinnere interessiert. Ich würde wirklich sagen „Holz isch mins!“ Zudem war ich schon als Kind in der Werkstatt meines Vaters. Hier bei der Tischlerei Geser habe ich im Mittelschulalter schon geschnuppert und war dann vor der Entscheidung zur Lehre eine Woche am Stück hier. Bei meiner dreijährigen Ausbildung an der Hohenemser Fachschule für Landwirtschaft konnte ich für meine Lehrzeit schon viel Wissen rund um Material und Bearbeitung mitnehmen.

Wenn sich jemand für deinen Beruf interessiert: Was sind die wichtigsten Voraussetzungen, um als Tischler starten zu können? Welche Tipps hast du für Lehrstellensuchende?
Probieren, Schnuppern, alle Angebote der Lehrbetriebe nutzen – dann kann man sich selbst ein Bild machen, was gefällt und bei welchen Tätigkeiten man sich wohlfühlt. Unsere Firma ist heuer auch bei der Lehrlingsmesse „LET‘S WERK“ in Andelsbuch dabei, da kann man bei 25 Lehrbetrieben viel entdecken und sich mit verschiedenen Materialien „austoben“ – vom Pizzateig über Metall, Beton, Lehm, Farbe, KFZ, Elektro oder Installationen.

Was war das schönste Lob oder der tollste Moment in deiner bisherigen Lehrzeit? Ich bin als „Lehrbub“ bei jedem Schritt dabei und lerne von den Gesellen und Meistern, erlebe den gesamten Produktionsablauf und kann jeden Abend zufrieden nach Hause gehen. Wenn ich das fertige Werkstück betrachte, freue ich mich darüber. Und wenn es dann an die Kundschaft übergeben oder montiert wird, vervielfacht sich auch die Freude. Zudem ist es ein schönes Gefühl, wenn man etwas Nachhaltiges erarbeiten kann, das ein Leben lang hält und wertvoll ist.