„Großen Spaß am Programmieren“

Hilal Karsli (21) absolviert ihre Lehre als App-Entwicklerin bei Liebherr in Nenzing. Weshalb genau dieser Beruf für sie der richtige war, erzählt sie uns im Interview.
Was sind deine wichtigsten Tätigkeiten als App-Entwicklerin? Bei der App-Entwicklung ist es nicht nur wichtig, einen Code zu schreiben, der funktioniert, sondern einen, der sauber ist. Der Code muss auf alle möglichen Szenarien getestet werden. Wenn das Programm nicht abstürzt, dann ist der Code sicher. Kurzgefasst sind die wichtigsten Tätigkeiten: Code schreiben, Code strukturieren, Code testen. Und wenn der Test nicht bestanden wird, beginnt der Prozess nochmal von vorne, denn am Ende möchte der Nutzer ein Programm bzw. eine App haben, die ordentlich funktioniert und nicht ständig abstürzt.
Wie bist du zu deinem Lehrberuf gekommen? Ich habe vor der Lehre die Handelsakademie besucht, in der wir ein Fach namens OMAI hatten. In diesem Fach bekamen wir in der dritten Klasse einen kleinen Einblick ins Programmieren und mussten in einer kleinen Gruppe ein Spiel programmieren und es anschließend der gesamten Klasse vorstellen. Es war zwar nicht „richtiges“ Programmieren, so wie ich es heute kenne, doch ich hatte großen Spaß daran. Das Interesse hat sich so stark entwickelt, dass ich heute den Lehrberuf als Applikationsentwicklerin erlerne.
Welche Aufgabe gefällt dir in deiner Lehre am besten? Mir gefällt es am besten, wenn wir offene Aufgabenstellungen ohne Vorschriften bekommen. Es wird nicht gesagt, wie das Programm auszusehen hat, sondern, was es am Ende können soll. So bekomme ich einen Leitfaden für die Erstellung meines Programmes, doch kann beim Design der grafischen Oberfläche und bei der Struktur meines Codes kreativ sein.
Was war bisher der tollste Moment, den du erlebt hast? Es gab viele schöne Momente. Einer davon war, als ich beim diesjährigen Lehrlingsleistungswettbewerb den zweiten Platz erreicht habe.
Was sollte man deiner Meinung nach mitbringen, um eine Lehre in der App-Entwicklung zu beginnen? In meinem Lehrberuf ist logische Denkfähigkeit gefragt. Vieles hängt miteinander zusammen und einiges hat einen mathematischen Hintergrund – gute Mathematik-Kenntnisse sind hier auf jeden Fall von Vorteil. Zudem sollte man ein geduldiger Mensch sein, denn es wird Tage geben, an denen dein Programm nicht funktioniert, du verzweifelt, stundenlang den Fehler im Code suchst und dann siehst, dass du irgendwo bei Zeile X eine Klammer vergessen hast – sowas gehört besonders am Anfang auch dazu.
Welche Tipps hast du für andere Lehrstellensuchende? Melde dich für die Schnuppertage an – am besten bei mehreren Firmen für mehrere Lehrberufe, die für dich in Frage kommen könnten. Wenn dich nur ein bestimmter Lehrberuf interessiert, dann schaue dazu, dass du bei umso mehr Firmen schnupperst. Wenn du einer Firma eine Bewerbung schickst, ohne davor dort geschnuppert zu haben, ist deine Chance gering, diese Stelle zu bekommen. Foto: Liebherr