Melancholisches Drama

„Demolition – Lieben und Leben“ ist ein stark gespieltes Drama über Verlust, Trauer und die Lust zu leben.
Der Unfalltod seiner Frau Julia (Heather Lind) trifft Investment-Banker Davis (Jake Gyllenhaal) wie ein Hammerschlag. Bald wird ihm bewusst, dass er nicht wirklich in der Lage ist, tatsächlich emotionalen Schmerz über seinen Verlust zu verspüren. Er projiziert seine Wut auf den Süßigkeitenautomaten, aus dem er sich im Krankenhaus erfolglos eine Packung M&M’s holen wollte und schreibt einen seitenlangen Beschwerdebrief an die Betreiberfirma: „Ich fand das unerhört, auch weil meine Frau zehn Minuten vorher verstorben war.“ Dieser, und die vielen weiteren Briefe, die folgen, rühren Kundenberaterin Karen (Naomi Watts) zutiefst. Mitten in der Nacht ruft sie den am Boden zerstörten Davis an, woraus sich bald eine tiefe Freundschaft entwickelt. Daraus kann Davis viel Kraft ziehen und bekommt sein Leben langsam aber sicher wieder in den Griff.
Phönix aus der Asche
Sein Schwiegervater gibt ihm den Rat, dass etwas nur dann repariert werden kann, wenn man es zuvor komplett auseinander nimmt. So kommt auch bald der Filmtitel „Demolition“ zu tragen, denn Davis legt sein bisheriges Leben wortwörtlich in Schutt und Asche. Er hofft, daraus einem Phönix gleich wieder auferstehen und ein neues Leben beginnen zu können.
Gyllenhaal in Topform
Die zerstörerischen Anwandlungen der Hauptfigur wirken in „Demolition“ oftmals überzogen, aber Jake Gyllenhaal vermag diese Schwäche mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung zu kompensieren. Die Verzweiflung und Ziellosigkeit, aber auch seine Abgestumpftheit und die daraus resultierende Wut stehen in klarem Gegensatz zur emotionalen Beziehung, die sich zwischen Davis, Karen und ihrem Sohn entwickelt. Von depressiver Melancholie, über schwarzhumorigen Zynismus bis hin zu absoluter Gefühlskälte bringt „Demolition“ die ganze Palette auf die Leinwand.
Facts
Demolition – Lieben und Leben
USA; 101 Minuten
Genre: Drama
Regie: Jean-Marc Vallée
Schauspieler: Jake Gyllenhaal, Naomi Watts, Chris Cooper, Judah Lewis,
Heather Lind
Altersfreigabe: Ab 14 Jahren
Fazit: Hervorragende Schauspieler
retten ein eher mäßiges Drehbuch.
Bewertung: