Kino-Review: Pinker Spaß mit Meta-Ebene

In Barbieland haben Frauen das Sagen. Noch. Denn in Greta Gerwigs „Barbie“ bedroht das Patriarchat die pinke Puppenwelt.
Ab sofort im Kino.
Barbie (Margot Robbie) lebt ein unbeschwertes Leben im kunterbunten Barbieland. Als sie jedoch eines Morgens nach einem ausgelassenen Mädchenabend wieder erwacht, steckt sie inmitten einer existenziellen Krise: Sie denkt über den Tod nach, hat Mundgeruch, ihre Füße sind platt zu Boden gedrückt. Da stimmt was nicht! Um die Dinge wieder gerade zu rücken, muss sie in die reale Welt aufbrechen. Begleitet wird sie von ihrem Freund Beach Ken (Ryan Gosling), der in der Realität Gefallen am Patriarchat findet – und Barbieland für immer verändern will…
Kinospaß für Frauen (& Männer)
„Barbie“ macht Spaß: Die bunten Plastik-Sets sind herrlich detailliert (und der heimliche Star des Films), der Cast ist top besetzt, das Ende bietet eine unerwartet schöne Message. Ob Margot Robbie die richtige Wahl für die stereotypische Barbie ist, beantwortet der Film in einem Meta-Kommentar gleich selbst. Ryan Gosling als Beach Ken ist ein echtes Highlight. Der Humor ist durchwachsen und variiert zwischen genial und kindisch (was wohl auch mit der Altersfreigabe ab 6 Jahren zu tun haben dürfte). In Sachen Patriarchat und Kritik am Barbie-Konzern Mattel hätte Regisseurin und Drehbuchautorin Greta Gerwig („Lady Bird“, „Little Woman“) zudem frecher und bissiger sein dürfen – aber das ist wohl Geschmacksache. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich den Film im Originalton ansehen. Und nicht vergessen: Echte Barbie-Fans tragen pink im Kino. HK
Barbie: