MS Oesterreich, undankbar
Vor rund zwei Jahren – in der Anfangsphase des Baus – wurde ich Mitglied bei der MS Oesterreich. Ich war total begeistert und voller Vorfreude auf das Schiff. In zahlreichen Artikeln in der Presse wurde immer wieder betont, dass das Schiff zur Finanzierung die Mithilfe von Mitgliedern und Paten braucht bzw. der Bau nur so möglich ist. Deshalb habe ich mich als Kleinverdienerin (ich betreue Menschen mit Beeinträchtigung) entschieden, für den stolzen Preis von 600 Euro die Patenschaft für einen Stuhl zu übernehmen.
Kurz vor der ersten Ausfahrt wurde ich (als Mitglied) angeschrieben, ob ich mithelfe, das Schiff zu putzen (gratis) – ich solle mit eigenem Putzzeug kommen. Zur ersten Ausfahrt, auf die ich mich über zwei Jahre sehr gefreut habe, wurde ich weder angeschrieben, noch eingeladen. Auf meinem Stuhl, den ich bezahlt habe, sind da wohl „bessere Leute“ gesessen.
Mein/e Anruf/Beschwerde wurde im Büro kurz, unfreundlich und desinteressiert abgeblockt. Die Moral von der Geschichte: Zum Zahlen und Arbeiten sind die kleinen Leute gut genug, zum Ausfahren, Feiern und Fotos machen lädt die MS Österreich dann doch lieber die „feine Gesellschaft“ ein.
Brigitte Haid, Bregenz