Kirchenaustritte

Dass die Kirchensteuer einer der Hauptgründe für Kirchenaustritte sein soll, ist nur teilweise richtig. Die Katholische Kirche hat sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt. Einst war sie eine reine Machtherrschaft – den Menschen ging es nicht gut und somit klammerten sie sich an die Kirche. Seit dem Ende des Weltkrieges entwickelte sich der Wohlstand und die Menschen hatten immer weniger Bezug zur Kirche. Das wurde jedoch von der Katholischen Kirche nicht ausreichend bedacht. Papst Johannes XXIII. erkannte die Situation in der Nachkriegszeit und berief nach 30 Tagen seiner Amtszeit das 2. Vatikanische Konzil ein. Er wollte reformieren und hatte viele Vorsätze, starb aber vor Beendigung des Konzils. Angeblich sollte der Zölibat (Ehelosig­keit der Priester) fallen und auch Frauen sollten zu Priesterinnen geweiht werden können. Diese Punkte wären für das Verständis von Volk und Kirche ­zwingend. Die Ehelosigkeit von Priestern führte zu Missbräuchen von Kindern, die der Kirche enorm schadeten. Dazu kommt die Uneinigkeit der Gruppen innerhalb des Klerus, die auch dem aktuellen Papst Franziskus zu schaffen macht. Er hat aber keine Chance in der verstockten Führungscrew in Rom. Dieses Verhalten können viele Katholischen Christen nicht mittragen und dadurch verlassen viele die Kirche. Das sind eher die Hauptgründe, die zu Austritten und leeren Kirchen führen.

Oskar Piffer, Dornbirn

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