Das Zwischen-menschliche geht verloren

Nachdem ich im Dornbirner Anzeiger vom Einführen der Gemeindevermittlungsdienste gelesen habe, kamen bei mir Erinnerungen hoch: Im Dezember 2018 war ich gezwungen, Rechtens Berufung einzureichen, worauf ich vom Obmann des Vermittlungsamts zu einem Gespräch eingeladen wurde. Voller Hoffnung begab ich mich zu diesem Gesprächstermin. Irritiert war ich über mehr Anwesende, als mir im Vorfeld angekündigt wurde. Dazu war ich überrascht, dass der Obmann unvorbereitet war und nicht wusste, um welche Immobilie es sich genau handelte. Das Ziel des Gesprächs war nicht eine bestmögliche und akzeptable Lösung für beide Parteien zu finden. Man war eher daran interessiert, dass ich meine Berufung zurückziehe – unter Zeitdruck. Das Schlichtungsgespräch war völlig parteiergreifend und für mich ein reines Fiasko. Es wäre wünschenswert, dass sich die zuständigen Personen vor einem Schlichtungsgespräch über das jeweilige Gesprächsthema vorbereiten. Schlussend­lich kommen Menschen zu so einer Gesprächsrunde, die mit einem Problem und damit auch mit Sorgen konfrontiert sind. Ein Schlichtungsgespräch sollte objektiv behandelt werden.

  Marina Maric,
 Lustenau

Artikel 85 von 92