Ökologischer Fußabdruck und Solidarität

Vorarlbergs ökologischer Fußabdruck entfernt sich immer mehr von einer sozialen und globalen Gerechtigkeit. Statt 1,5 Tonnen CO2 stoßen wir pro Kopf ca. 8 bis 10 Tonnen aus. Das ist nicht nur ein Raub an den armen Menschen auf unserem Planeten, ­sondern auch eine Verleugnung der Klimakrise. Durch den Bau immer neuer Straßen und Tunnels vergrößern wir unsere Infrastruktur und steigern den CO2 Ausstoß. Statt das Geld in Kinder­betreuung, in Bildung, in den Gesundheitsbereich (Personalmangel) zu investieren wird die Bevölkerung durch Megastraßenprojekte ­motiviert, noch mehr Auto zu fahren. „Wer Straßen sät wird ­Verkehr ernten“, das Ergeben auch die Hochrechnungen der Landesregierung. Eine soziale und ökologische Entlastung der Bevölkerung vom Straßenlärm und Schmutz braucht öffentliche Verkehrsmittel, die einen Umstieg für alle möglich macht. Wollen wir die Klimakatastrophe halbwegs überstehen, ist der heutige individuelle Straßenverkehr in ca. 20 Jahren nicht mehr möglich. Was hinterlassen wir unseren ­Kindern? Einen Schuldenberg (Verdreifachung in den letzten vier Jahren), eine ökologisch schwer ­geschädigte Natur, eine Heißzeit in der viele Menschen zur Flucht gezwungen werden.

  Jürgen Mathis,
 Hohenems