Bau-, Grund- und Kreditkosten

Jahreweise wird in den Medien über das nicht mehr leistbare Wohnen etc. geklagt. Die Ursachen-behebung schreitet allerdings kaum bis gar nicht fort. Könnte es sein, dass die schwer zu begründende Kostenexplosion auf dem Baugrundmarkt und teilweise auch auf dem Bausektor eine Ursache ist? Dadurch wird der Mehrheit der Bevölkerung verunmöglicht, Eigentum zu erwerben, obwohl es Parteiprogramme gibt, die auf Eigentumsbildung in möglichst vielen Händen großen Wert legen. Leider ist das Gegenteil der Fall, sprich z.B. Investorenwohnungen, die vielfach leer stehen, als Zweitwohnsitz dienen oder für Normalverdiener auf Grund der Kosten nicht mietbar sind. Auch die Kredit gebenden Banken wären gefordert. In Anbetracht der derzeitigen Jubelmitteilungen über ihre hohen Jahresgewinne darf die Frage gestellt werden, ob sie nicht mit geringeren Zinsaufschlägen auskommen könnten. In Anbetracht des Klimanotstandes und des ungebremsten Bodenverbrauchs bietet sich durch das von der Landespolitik angekündigte Wohnbaupaket die einmalige Chance, regulierend einzugreifen. Beispielsweise Wohnungsneubau nur noch zu genehmigen, wenn echter Wohnbedarf gegeben ist und Hortung von Grund und Boden durch wenige Player im Land endlich einzuschränken. Nicht Gewinnmaximierung, sondern soziale Preisgestaltung und entsprechendes Handeln ist in allen Lebensbereichen gefragt! Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass mit gutem Willen Veränderungen zu Gunsten der breiten Bevölkerung
möglich sind.

 Willi Hagleitner , Bregenz