Klimafreundlich oder doch nicht?

Laut der ÖBB bringt sie jährlich 323 Millionen Fahrgäste umweltfreundlich ans Ziel, bis vor kurzem auch noch zufrieden. Auch ich war eine dieser zufriedenen Kunden/Kundinnen. Doch dann musste auch ich einsehen, dass unsere großartigen ÖBB nun mehr unserer benachbarten DB ähnelt. Abgesehen von den Messerstechereien an unseren Bahnhöfen und Schlägereien in den Zügen (wo meines Erachtens richtig geschultes Sicherheitspersonal fehlt – vielleicht sollte hier weniger darauf geachtet werden, wer am Bahnhof mit einer Zigarette steht und mehr wer ein Messer in der Hand hält) kommt es nahezu ständig zu Verspätungen und Ausfällen im Nah- und Fernverkehr. Hier nur ein paar der Beispiele die heutzutage zum Standard zählen:

• Fast 240 Minuten! (also fast vier Stunden) Verspätung hatte der Zug letztens von Innsbruck nach Bregenz? 30 bis 60 Minuten sind die Reisenden im Fernverkehr ja schon gewohnt, aber bei dieser Häufung und Dauer kann der Personalmangel doch nur eine ­Ausrede sein.

• Am Dornbirner Bahnhof erwartet man als Vorarlberger*in ja bereits einiges, doch eine Stunde Wartezeit auf den nächsten Zug, weil gleich zwei S-Bahnen und zwei REX-Züge sehr lange verspätet sind? Das dann wohl eher nicht.

• Zu guter Letzt eines von Vorarlbergs Hauptproblemen: Unser Juwel – der Bregenzer Hauptbahnhof. Mal abgesehen davon, dass ich den Sinn der neuen Hypo-Haltestelle wegen ca. 300 Meter nicht verstehe, wann kann man wieder mit einer (länger als zwei Wochen) funktionierenden Rolltreppe rechnen?

Ach, wie ich den Öffentlichen Verkehr liebe und dass dann um nur 12 Euro für einen Erwachsenen von Bregenz nach Bludenz. Ich glaube, ich spreche für einige Fahrgäste der ÖBB, wenn ich sage, dass sich hier dringend etwas ändern muss. Etwas Verspätung versteht jeder, genauso wie Personalmangel. Auch gegen Unwetterschäden kann man nichts machen. Doch jetzt sind wir nicht nur unsicher unterwegs, nein auch verspätet. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – deswegen hoffe ich, dass die ÖBB sich bald für mehr Pünktlichkeit, Sicherheit und Preiswerte Reisen einsetzten wird. Ansonsten werde ich doch noch auf ein Auto umsteigen müssen.

Tamara Crepuljarevic