Tunnelspinne in der Klimakrise?!

Wenn der Tunnel in Feldkirch kommt, gucken wir in die Röhre. Wir würden die Zerstörung unseres wunderschönen Lebensraumes in Vorarlberg beobachten. Wir wären Zeug*innen einer rückwärtsgewandten Verkehrspolitik. Diese Politik ist jetzt gefordert, ihren Tunnelblick aufzugeben, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln und den Bau der Tunnelspinne zu stoppen. Während Bagger auf die Baustelle rollen, Probestollen in den Berg gerissen und ein Infozentrum aus dem Boden gestampft wurde, droht Österreich an den EU-Klimarichtlinien zu scheitern. Diese werden mit den bestehenden Maßnahmen nicht 2030, wie vereinbart, sondern voraussichtlich erst 2050 erreicht, wenn es in diesem Tempo weitergeht. Der Rechnungshof prognostiziert 9,2 Milliarden Strafzahlungen im Zeitraum von 2021-2030. Geld, das besser in Klimaschutz und den Ausbau von öffentlicher Infrastruktur investiert wäre. Ein fossiles Megaprojekt anzufangen, ist nicht mehr zeitgemäß, da es entschlossene Schritte in Richtung Klimaschutz braucht und die CO2-Emmissionen reduziert werden müssen. Visionär zu handeln in Zeiten der Klimakrise und beim Tunnelspinnenprojekt ist nicht so schwer. Es braucht Mut und Entschlossenheit, Menschenverstand, ein offenes Ohr für die Wissenschaft und die anteilnehmende Sorge für unseren Planeten. Oder zumindest für Feldkirch und dessen Zukunft, wenn man* kleinräumlicher denken möchte. Damit wir und eure Kinder nicht in die Röhre, sondern in satte und blühende Landschaften blicken.

Anja Kerle, Höbranz