Sicherer Zugang zu Abbrüchen

In den Medien wird die Nachfolgepraxis für Dr. Hostenkamp hitzig diskutiert. Ich verstehe die Aufregung nicht? Der Arzt möchte schon lange in Pension gehen. Die Landesregierung Vorarlberg weiß längst, dass der sichere Zugang zu Abbrüchen in Vorarlberg akut gefährdet ist. Herr Dr. Hostenkamp hatte sich im Juli 2022 mit 70 Jahren an die Medien gewendet, weil sich keine Nachfolgelösung abgezeichnet hat.Inzwischen ist wieder über ein Jahr vergangen. Ergebnislos! Es gibt in Österreich seit 50 Jahren eine Gesetzgebung mit Fristenlösung. Wir müssen also gar nicht grundsätzlich über Abtreibungen diskutieren.

Fakt ist – sie finden statt und sie sind unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich erlaubt. Befindlichkeiten und Meinungen sind daher zweitrangig. Ein Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist im Jahr 2023 ein Muss. Bei einem solch brisanten Thema auf Zeit zu spielen, halte ich für verwerflich. Es wird bewusst eine erlaubte Gesundheitsleistung für Frauen verhindert. Dr. Gerald Fleisch sagt ganz offen, dass die beste Lösung direkt im Krankenhaus wäre, es Ärzte und Ärztinnen gibt und eine Abtreibungspraxis im LKH möglich wäre. Ich bin für freiwillige Mutterschaft und gegen Bevormundung von Frauen! Wird der Zugang zu sicheren Abbrüchen verhindert, so rettet das kein einziges Leben.

Im Gegenteil: Dadurch werden Frauenleben gefährdet.

Angela Schmid, Feldkirch

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