Handlungs-bedarf
Die herbe Kritik von Herrn Dr. Albert Lingg an den Zuständen in der Stiftung Maria Ebene kann ich leider nur bestätigen. Auch ich wurde in letzter Zeit von verschiedenen Seiten mit den von ihm aufgezeigten Unzukömmlichkeiten konfrontiert. Als Gründungsmitglied der Stiftung und 45 Jahre ehrenamtlich für die Stiftung tätig gewesenes Kuratoriumsmitglied kann ich dazu nicht mehr schweigen. In Anbetracht der immer noch zunehmenden Drogen- und anderer Süchte ist für mich die Schließung der Therapiestation Lukasfeld völlig unverständlich. Dass die einstimmige Entscheidung des Kuratoriums von Herrn Primar Kloimstein noch als „wunderbarer Entscheid“ propagiert wurde, ist geradezu zynisch. Dass die zuständigen MitarbeiterInnen und der Betriebsrat zwar nach der Entscheidung informiert, jedoch vorher nicht in die Beratungen mit eingebunden waren, ist weit entfernt von einem wertschätzenden Umgang mit der Belegschaft durch den Stiftungsvorstand. Diesen Entscheid bezeichne ich als verwunderlich und ist unvereinbar mit einer transparenten Betriebsführung. Im nach wie vor gültigen Leitbild der Stiftung ist festgehalten: „Partnerschaftliches Verhalten ermöglicht eine offene, von gegenseitigem Respekt getragene Atmosphäre, in der Meinungsverschiedenheiten und Konflikte konstruktiv ausgetragen und gelöst werden können.“ Ich fordere daher den Vorstand sowie das Kuratorium auf, die Schließung von Lukasfeld nochmals zu überdenken und darüber hinaus dem Betriebsklima innerhalb der Stiftung besonderes Augenmerk zu schenken.
Willi Hagleitner, Bregenz