Nicht nur fordern, sondern fördern

Im Rahmen des Schul­projekts „Latente Talente“ würdigte die Landesberufsschule Dornbirn 2 (LBSDO2) vor Kurzem 23 begabte SchülerInnen. Hinter der coolen Talenteshow steckt eine ebenso coole Idee.

Insgesamt 23 SchülerInnen der LBSDO2 wurden am 3. Februar im Dornbirner Kulturhaus vorgestellt. Von Sport über Musik bis Schreiben und Zeichnen: Die Talente zeigten, was in ihnen steckt – und bekamen seitens der Schule tatkräftige Unterstützung, um noch mehr aus sich herauszuholen: Neben finanziellen Förderungen erhielten die Schüler Coachings, Publikationsmöglichkeiten, und vieles mehr.

„Talente gibt es überall“

„Wir haben sehr talentierte Schüler und Schülerinnen an unserer Schule – aber die gibt es an den anderen Schulen auch. Nur machen diese sowas nicht“, sagt Direktor Bruno Bereuter im Gespräch mit WANN & WO und fügt hinzu: „Es steckt eine immense Arbeit hinter so einem Projekt und verlangt zudem ein hohes Engagement der Lehrer. Und natürlich muss sowas auch finanziert werden. Das Projekt hat rund 10.000 Euro gekostet. Aber: Wenn es auch nur zwei Schüler­Innen schaffen, ihren Lebensweg zu gehen und ihr persönliches Talent zu entdecken, dann hat sich das schon gerechnet.“

Finanziert wurde das Projekt teils über Förderbeiträge, die die Lehrbetriebe an die Schule auszahlen. Bereuter: „Die Betriebe zahlen jährlich zwischen 30 bis 50 Euro pro SchülerIn. Bei 800 Schüler­Innen kommen so zwischen 20.000 und 40.000 Euro jährlich zusammen. Das Geld wird in die Schulentwicklung investiert – und somit auch Projekte wie ,Latente Talente‘.“

Win-Win-Situation

Sowohl für die Schule als auch die SchülerInnen ist ein derartiges Projekt eine klare Win-Win-Situation: Die Jungen werden nicht nur schulisch gefordert, sondern in ihrem Talent und ihrer Persönlichkeit gefördert und dadurch auch in ihrer eigenen Entwicklung gestärkt. Und die Schule darf sich über motivierte SchülerInnen freuen und entwickelt sich insgesamt auch selbst weiter. Ein Konzept, das – nun ja – Schule machen sollte.  HK

<p class="title">„Talententwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung“</p><p>Bruno Bereuter, Direktor LBSDO2: „Holt man die SchülerInnen bei ihren Talenten ab, kommen sie auch motivierter in die Schule. Und genau diese Idee steckt hinter dem Projekt ,Latente Talente‘. Wir befinden uns in einem großen gesellschaftlichen Wandel. Nur Fachwissen zu vermitteln, reicht heute einfach nicht mehr. Talententwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung: Wenn wir die Persönlichkeiten der SchülerInnen stärken, sind sie krisenfester und können sich auch im Leben besser weiterentwickeln. Starke Persönlichkeiten finden immer einen Weg, egal was auf sie zukommt.“</p>

„Talententwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung“

Bruno Bereuter, Direktor LBSDO2: „Holt man die SchülerInnen bei ihren Talenten ab, kommen sie auch motivierter in die Schule. Und genau diese Idee steckt hinter dem Projekt ,Latente Talente‘. Wir befinden uns in einem großen gesellschaftlichen Wandel. Nur Fachwissen zu vermitteln, reicht heute einfach nicht mehr. Talententwicklung ist Persönlichkeitsentwicklung: Wenn wir die Persönlichkeiten der SchülerInnen stärken, sind sie krisenfester und können sich auch im Leben besser weiterentwickeln. Starke Persönlichkeiten finden immer einen Weg, egal was auf sie zukommt.“

<p class="caption">Die Talente der LBSDO2 mit ihren Lehrpersonen und dem Direktor. Fotos: W&W; handout/LBSDO02</p>

Die Talente der LBSDO2 mit ihren Lehrpersonen und dem Direktor. Fotos: W&W; handout/LBSDO02

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              „Man geht viel lieber in die Schule“
            </p><p>Moderation. „Wir haben mit Anfang des laufenden Schuljahres mit der Organisation von ,Latente Talente‘ begonnen – und es wurde ein riesiger Erfolg. Das Kulturhaus war ,pumpevoll‘, das war richtig cool. Ich habe zum ersten Mal moderiert und war anfangs noch sehr nervös. Ich würde mich freuen, wenn es nächstes Jahr wieder so ein Event geben würde. Jeder Mensch hat ein Talent. Und man geht viel lieber in die Schule, wenn man so abgeholt wird.“ Joana, Bürokauffrau B2b</p>

„Man geht viel
lieber in die Schule“

Moderation. „Wir haben mit Anfang des laufenden Schuljahres mit der Organisation von ,Latente Talente‘ begonnen – und es wurde ein riesiger Erfolg. Das Kulturhaus war ,pumpevoll‘, das war richtig cool. Ich habe zum ersten Mal moderiert und war anfangs noch sehr nervös. Ich würde mich freuen, wenn es nächstes Jahr wieder so ein Event geben würde. Jeder Mensch hat ein Talent. Und man geht viel lieber in die Schule, wenn man so abgeholt wird.“ Joana, Bürokauffrau B2b

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              „Am Gymnasium hat es das nicht gegeben“
            </p><p>Musik. „Ich habe aus Spaß den Umgang mit Musiksoftware gelernt und produziere nun seit einiger Zeit elektronische Musik (Spotify ,Neeks‘). Dass es hier so ein Projekt gibt, hat mich sehr positiv überrascht, schließlich ist es ,nur‘ eine Berufsschule. Ich war davor am Gymnasium und da hat es so ein krasses Interesse an den Schülern nicht gegeben. Musik ist eine Kunstform, mit der ich mich ein bisschen zeigen kann. Eine Karriere als Musiker? Ja, sofort!“ Nico, Bürokaufmann, B2b</p>

„Am Gymnasium hat es das nicht gegeben“

Musik. „Ich habe aus Spaß den Umgang mit Musiksoftware gelernt und produziere nun seit einiger Zeit elektronische Musik (Spotify ,Neeks‘). Dass es hier so ein Projekt gibt, hat mich sehr positiv überrascht, schließlich ist es ,nur‘ eine Berufsschule. Ich war davor am Gymnasium und da hat es so ein krasses Interesse an den Schülern nicht gegeben. Musik ist eine Kunstform, mit der ich mich ein bisschen zeigen kann. Eine Karriere als Musiker? Ja, sofort!“
Nico, Bürokaufmann, B2b

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              „Andere Schüler kennengelernt“
            </p><p>Sport. „Ich habe mit 16 Jahren mit dem Freeriden begonnen, ich habe aber sehr schnell Fortschritte erzielt und bin auch schon bei Bewerben an den Start gegangen. Auf Instagram findet man mich unter jakob_rhomberg. Ich finde es wichtig, dass sich die Schulen intensiv mit ihren Schülern beschäftigen, denn nur so zeigt sich, wer man wirklich ist. Durch die Talenteshow habe ich auch die anderen Schüler besser kennengelernt, das ist schon cool.“</p><p>Jakob, Bürokaufmann, B2b</p>

„Andere Schüler kennengelernt“

Sport. „Ich habe mit 16 Jahren mit dem Freeriden begonnen, ich habe aber sehr schnell Fortschritte erzielt und bin auch schon bei Bewerben an den Start gegangen. Auf Instagram findet man mich unter jakob_rhomberg. Ich finde es wichtig, dass sich die Schulen intensiv mit ihren Schülern beschäftigen, denn nur so zeigt sich, wer man wirklich ist. Durch die Talenteshow habe ich auch die anderen Schüler besser kennengelernt, das ist schon cool.“

Jakob, Bürokaufmann, B2b

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              „Man hilft, Träume zu verwirklichen“
            </p><p>Schreiben. Ich habe mit 14 angefangen, Storylines für Charaktere für ein Rollenspiel zu erfinden – und einfach immer weiter geschrieben. Mittlerweile habe ich auch schon mein erstes Buch fertiggestellt. Unser Direktor kennt einen Lehrer, der einen Eigenverlag führt. Dieser hat sich bereit erklärt, mein Buch aufzunehmen. Ich war davor in der HTL, da ist es den Lehrern nur um die Noten gegangen. Hier hilft man den Schülern, ihre Träume zu verwirklichen.“ Zülal, Bürokauffrau, B2b</p>

„Man hilft, Träume zu verwirklichen“

Schreiben. Ich habe mit 14 angefangen, Storylines für Charaktere für ein Rollenspiel zu erfinden – und einfach immer weiter geschrieben. Mittlerweile habe ich auch schon mein erstes Buch fertiggestellt. Unser Direktor kennt einen Lehrer, der einen Eigenverlag führt. Dieser hat sich bereit erklärt, mein Buch aufzunehmen. Ich war davor in der HTL, da ist es den Lehrern nur um die Noten gegangen. Hier hilft man den Schülern, ihre Träume zu verwirklichen.“
Zülal, Bürokauffrau, B2b