Wikinger wollen ins Finale!

Harry Maguire jubelt über sein Tor zum 1:0 in der 30. Minute. Foto: AP
Heute (21 Uhr/live in ORF eins) will Island gegen Gastgeber Frankreich seinen Erfolgslauf fortsetzen.
Islands Trainer Lars Lagerbäck sieht sein Team nicht als den großen Außenseiter im EM-Viertelfinale gegen Frankreich an. „Im Fußball hast du immer eine realistische Chance. Sie sind der Favorit, aber ich würde sie nicht den großen Favoriten nennen“, erklärte der Schwede vor der heutigen Partie (21 Uhr/ORF eins) im Finalstadion von Saint-Denis. Die prozentualen Siegchancen bezifferte er für Frankreich auf 60:40. Lagerbäcks gleichberechtigter Coachingpartner Heimir Hallgrímsson prognostizierte eine erneute Steigerung im „größten Spiel der isländischen Geschichte“: „Ich sage weiterhin, dass wir das beste Spiel von Island noch nicht gesehen haben.“
Druck auf Frankreich
Die angespannte soziale und politische Lage in Frankreich erhöht nach Ansicht des früheren Fußball-Weltmeisters Youri Djorkaeff vor dem EM-Viertelfinale den Druck auf die Équipe tricolore. „Die Leute warten auf den Funken“, sagte der Spieler der siegreichen französischen Elf von 1998 in einem gestern veröffentlichten Interview. „Das Klima in Frankreich ist explosiv.“ Er habe den Eindruck, dass die Franzosen zwischen Streiks, Anschlägen und Politik auf einem Pulverfass lebten.
Das Lachen auf Island
Oh ja, daran könne er sich noch sehr gut erinnern, sagt Frankreich-Coach Didier Deschamps. An das Lachen, damals, auf Island. Man schrieb das Jahr 1998, Frankreich musste Anfang September zum EM-Qualifikationsspiel in Reykjavík antreten. Als ein Sänger im schwarzen Anzug mit weißem Hemd samt Fliege die Marseillaise schmetterte, fingen einige der Spieler an zu lachen. Auch wenn sie schnell gen Boden schauten, fiel es auf – und blieb in der isländischen und Deschamps’schen Erinnerung.
Präsident zuversichtlich
Islands neuer Präsident Gudni Johannesson sieht sein Team nicht chancenlos. „Was immer jetzt passieren wird, die Jungs kehren als Helden zurück. “, sagte Johannesson vor der Partie in Saint-Denis.




Harry Maguire jubelt über sein Tor zum 1:0 in der 30. Minute. Foto: AP