Freeriden abseits des Trubels

BOT-Team: Samuel Schuler, Raphael Öttl, Bernhard Fink und Andreas Portenschlager. Foto: Kothner

BOT-Team: Samuel Schuler, Raphael Öttl, Bernhard Fink und Andreas Portenschlager. Foto: Kothner

Back On Track-Freeride Contest auf der Bielerhöhe am Wochenende – W&W sprach mit den Organisatoren.

WANN & WO: Als begeisterte Freerider: Was macht die Faszination für Back On Track aus?

BOT-Team: Der „Back On Track – Feel Free Ride Contest“ ist ein Freerideevent der ganz besonderen Art. Die Faszination am BOT ist die stimmige Kombination aus der wilden Natur, dem Ursprünglichen, der Gemeinschaft, dem Freeridegedanken, der urigen Hütte. Kurz gesagt, das Gesamtpaket dieses einmaligen Freerideevents macht es zu etwas ganz Besonderem. Auch die Tatsache, dass 35 Freerider- und Freeriderinnen ein gesamtes Wochenende gemeinsam auf einer Hütte verbringen. Fernab von jedem Skigebiet, jedem Trubel und womöglich anstrengendem Skigebietalltag. Dass jeder Teilnehmer sich den Aufstieg auf die Hütte und an den Start vom Contesthang selbst erarbeiten muss, und das Ridersjudging, welches wir letztes Jahr zum ersten Mal durchgeführt haben, ist eingeschlagen wie eine Bombe. Die Rider bewerten sich so alle selbst und der Sieger wird direkt aus dem Fahrerlager gekürt – ein Wahnsinn! Taugt uns sehr und macht die Faszination vom BOT aus.

WANN & WO: Wie beurteilt ihr den heutigen Winter? Ihr wart ja ein „bisschen“ unterwegs?

BOT-Team: In Vorarlberg hatten wir einen super Winterstart mit massig Schnee und richtig guten Bedingungen. Danach wurde es etwas durchwachsen und wir haben uns spontan zu einer Kultur-Reise nach Japan entschieden, gemeint ist selbstverständlich die Tiefschnee-Kultur.

WANN & WO: In den Dolomiten habt ihr wieder einen begehrten Preis abgeräumt. Wie war der Ausflug nach Italien?

BOT-Team: Der Freeride-Foto-Wettbewerb „King of Dolomites“, ist für uns schon zum Fixpunkt geworden. Das italienische Flair (Kaffee und Pizza in rauen Mengen), die beeindruckende Szenerie der Dolomiten mit ordentlich Schnee und erstmals auch unser ganzes Vierer-Team plus unsere Fotografen Stefan Kothner und Marc Obrist, haben den Ausflug schon besonders gemacht.

WANN & WO: Wie begegnet ihr den Gefahren am Berg. Wie sieht eure Vorbereitung aus, welche Ausrüstung bevorzugt ihr?

BOT-Team: Das tägliche Lesen des Lawinenlageberichts und der ständige Austausch untereinander sind für uns Standard. Während einer Skitour oder beim Freeriden werden die Bedingungen ständig wahrgenommen und untereinander diskutiert. Wir haben auch schon öfters Touren abgebrochen, weil es uns zu heikel war. Lieber einmal zu viel umdrehen, es kommen noch viele gute Tage! Die unbedingt notwendige Ausrüstung umfasst ein modernes Drei-Antennen LVS-Gerät, Schaufel, Sonde und Erste-Hilfe Paket. Referenzprodukte in diesem Bereich liefert zB. Pieps. Weiters sind Airbag-Rucksack und Helm immer dabei. Außerdem gehört der regelmäßige Besuch von Lawinen-Kursen zum Programm.

WANN & WO: Wie seht ihr die Entwicklung des Sports. Werden die Berge langsam gestürmt?

BOT-Team: Die Anzahl der Freerider in den Skigebieten ist nach wie vor am steigen. Viele suchen dieses besondere Erlebnis abseits der Pisten. Was leicht zu erreichen ist, wird schnell verfahren und am Ende des Tages sind die Gebiete meistens komplett verspurt. Als Locals kennen wir natürlich auch ein paar Geheimtipps, die mit Tourenequipment vom Lift aus leicht erreichbar sind. Allen anderen empfehlen wir sich einen lokalen Berg- oder Skiführer zu buchen, diese finden auch Tage nach dem letzten Schneefall noch super Bedingungen.

Bernhard Fink mit seinem Jones-Board.

Bernhard Fink mit seinem Jones-Board.