„Hass im Netz ist kein Kavaliersdelikt!“

Immer mehr Menschen werden mit Hass im Netz konfrontiert. Die Erfahrungen können tiefe Wunden hinterlassen. Fotos: Russmedia, OJAL, APA

Immer mehr Menschen werden mit Hass im Netz konfrontiert. Die Erfahrungen können tiefe Wunden hinterlassen. Fotos: Russmedia, OJAL, APA

Hasskommentare im Internet sind mittlerweile alltäglich, der Umgangston im Netz verschärft sich von Tag zu Tag. Doch was tun gegen all den Hass, der einem im Internet entgegenschlägt?

Hass im Netz ist längst kein Randthema mehr. Immer mehr Menschen sind davon betroffen – auch im Ländle. Soziale Netzwerke und Internetforen werden so intensiv genutzt wie nie zuvor. Entsprechende Plattformen, die sogenannten „Hate Speeches“ (übersetzt: Hassreden/Hasskommentare im Netz) Raum bieten, sind zahlreich vorhanden. Von „Hate Speech“ spricht man etwa, wenn Menschen abgewertet, angegriffen oder wenn gegen sie zu Hass oder Gewalt im Internet aufgerufen wird. Dabei handelt es sich meist um rassistische, antisemitische oder sexistische Kommentare, die auf bestimmte Menschen oder Gruppen geschützter Kategorien wie Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, religiöse Zugehörigkeit, Volkszugehörigkeit und Nationalität abzielen. Eine vermeintliche Anonymität und niedrige Zutrittsbarrieren zu sozialen Netzwerken tragen zur Verbreitung von Hassreden bei.

Prävention und Akuthilfe

Auch im Ländle ist Hass im Netz nichts Neues, vermehrt werden auch Jugendliche mit solchen Hassbotschaften konfrontiert. Die Offene Jugendarbeit in Vorarlberg versucht deshalb, mit verschiedenen Maßnahmen präventiv sowie im Akutfall zu helfen. „Wichtig sind Sensibilisierung sowie Aufklärung und Prävention junger Menschen, um sie dabei zu unterstützen, sich online wie offline für ein respektvolles Miteinander einzusetzen“, betont Roman Zöhrer, Geschäftsführer der Offenen Jugendarbeit Lustenau. Die Offene Jugendarbeit leistet unter anderem Aufklärungs- und Präventionsarbeit in Workshops zu einem sicheren Umgang im Netz, im offenen Betrieb sowie bei Versammlungen in den Jugendhäusern. „Den Jugendlichen soll verdeutlicht werden, welche schwerwiegenden Konsequenzen Hasskommentare, Beschimpfungen oder gar Morddrohungen im Internet nach sich ziehen können“, so Zöhrer weiter, der abschließend hinzufügt: „Hass im Netz ist kein Kavaliersdelikt, die Erfahrungen hinterlassen tiefe Wunden und können zu sozialer Ausgrenzung führen. Denn neben der psychischen Gewalt und dem Leiden, den Hassbotschaften auslösen können, sind sie auch strafbar!“

Roman Zöhrer

Roman Zöhrer