„F*ck War“ – Daniel („Trust One“) nutzt Graffiti für seine Message. Foto: privat
Daniel Vellacher hat seine Leidenschaft für Graffiti vor fünf Jahren entdeckt. Seitdem hat sich viel getan. „Durch viel ausprobieren und mit der Hilfe von anderen aus der Szene habe ich mir einige Fertigkeiten aneignen können.“ Mittlerweile kann er sich durch verschiedene Aufträge ein gutes Taschengeld dazuverdienen. „Von Privatpersonen, Shops und Restaurants bis hin zu Ausstellungen ist alles dabei.“ Graffiti sei eine Kunstform, die es als ursprünglich rebellische Bewegung von den Straßen New Yorks bis in die Kunsthäuser dieser Welt geschafft habe. Das Rebellische stellt der 20-Jährige etwas in den Hintergrund, für ihn geht es darum zu malen, was ihm gefällt. Aber genauso will er seine „Message“ sichtbar machen. „Die größtmögliche Leinwand sind doch Hausfassaden und Mauern. Es reizt mich, diese nutzen zu können, um wichtige Botschaften zu vermitteln.“ Graffiti sei auch eine Kunstform, in der man sich mehr erlauben könne, weil sie nicht so engstirnig sei. Dass sie einen schlechten Ruf hat, hängt laut dem Schwarzacher auch mit Sprayern zusammen, die sich nicht an die ungeschriebenen Regeln der Szene halten. „Privatbesitz ist tabu“ etwa. Ansonsten findet Daniel aber „lieber eine leere Fläche mit Graffiti füllen, als sie leer zu lassen.“ Berlin wäre ohne Graffiti schließlich nicht wirklich Berlin. Neben dem Sprühen lässt „Trust One“ (Instagram @trust.oner) auch seine Leidenschaft für Oldtimer in seine Kunst einfließen. Das aber haupsächlich mit Acryl auf Leinwand. „Das habe ich von meinem Vater, der Oldtimer sammelt.“ Von seiner Leidenschaft will Daniel in Zukunft leben können. „Andere brauchen auch keine Nebenjobs, um durchzukommen. Wieso soll ich es nicht schaffen?“ Auch wenn es bis dahin ein weiter Weg ist, es ist einer, den er gerne auf sich nimmt. Und vielleicht wird der Traum vom Malen großer Murals auch schon bald Realität werden. Bis dahin will er uns sein Gesicht nicht zeigen. „Ich lasse meine Kunst für mich sprechen. Das macht es interessanter, oder nicht?“