3 Fragen an Katharina Wiesflecker, Frauenlandesrätin Land Vorarlberg

Wie nehmen Sie das Thema Gewalt an Frauen ganz allgemein wahr?
Männergewalt an Frauen ist mehr in das Bewusstsein gerückt und daher präsenter. In meiner Arbeit geht es mir primär darum, für das Thema zu sensibilisieren und unsere Hilfsangebote zu unterstützen und bekannt zu machen. Gewalt geht uns alle an! Es ist auch wichtig, weiter in Prävention zu investieren und mit jungen Burschen und Männern zu arbeiten, damit es gar nicht so weit kommt.
Gewalt an Frauen geschieht täglich, bleibt aber meist im Verborgenen. Wie kann – auch medial – mehr entgegengewirkt werden?
Femizide sind die Spitze des Eisbergs. Zu Beginn steht meist psychische Gewalt: Kontrollsucht, drohen und stalken sind Formen, die längerfristig belastend und angsteinflößend sind. Es ist wichtig, Frauen darüber zu informieren, was Gewalt ist und wo sie beginnt, damit sie sich frühzeitig Hilfe holen. Medienberichte über Gewalttaten sollten sensibel und sachlich sein und Unterstützungsangebote aufzeigen, die Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu holen.
Was können Männer, die sich klar gegen Gewalt an Frauen stellen, tun?
Männer sind wichtige Verbündete, um Männergewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Sich zu Wort melden, wenn Frauen bedrängt werden und sich klar zu positionieren – das sind Möglichkeiten, die Situationen verbessern können.