3 Fragen an Sophia Hagleitner, Fridays For Future Vorarlberg

Welche Erwartungen hattet ihr an die UN-Klimakonferenz und was sagst du zu den Ergebnissen von COP 27?
Die Erwartungen waren nicht sehr hoch. Bei COP 27 waren mehr VertreterInnen der Fossilindustrie anwesend, als Menschen aus den zehn am stärksten von der Klimakrise betroffenen Staaten gemeinsam. Das Ergebnis ist ein erschreckender Tiefpunkt radikaler Klimaignoranz seitens der Politik. Es zeigt das Versagen politischer Verhandlungen. Auch Österreich hat keinen Grund, stolz zu sein – wir können uns aus der Thematik nicht einfach nur freikaufen.
Raus aus Kohle – Gas und Öl bleiben. Deine Meinung dazu?
Es ist beschämend, dass es die mächtigsten Menschen der Welt nicht schaffen, auf einer zweiwöchigen Konferenz den weltweiten Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern zu beschließen. Wir jungen Menschen wurden erneut um unsere Zukunft betrogen. Und alleine in Ägypten suchen 55 Firmen nach neuen Öl-und Gasfeldern. Das darf nicht toleriert werden.
Klimaaktivisten sorgen aktuell mit Aktionen wie dem Beschmutzen von Gemälden für Schlagzeilen. Wie siehst du das?
Fridays for Future stehen für eine friedliche Art des Klimaaktivismus. Wir setzen auf andere Aktionsformen als etwa die „Letzte Generation“. Wir teilen aber die Angst vor den Folgen der Klimakrise. Was uns hier am meisten beschäftigt, ist: Warum bewegt die Leute eine beschmutzte Glasscheibe vor einem Gemälde mehr, als die Menschen, die schon jetzt aufgrund der Klimakrise sterben müssen?