Ziel: Lässig die Welt retten

Stolz auf ihre eigenen Taschen: Natalie näht jeden Prototyp selbst. Fotos: handout/Gernaty

Stolz auf ihre eigenen Taschen: Natalie näht jeden Prototyp selbst. Fotos: handout/Gernaty

Mit nur 24 Jahren hat Natalie Opperer ihr eigenes Unternehmen gegründet: Gernaty, Handtaschen, Shopper und Portemonnaies aus Korkleder. Denn der Dornbirnerin ist wichtig: „Die Modewelt muss nachhaltiger werden!“

Kunstledertaschen, die sich nach Plastik anfühlen, die nach ein paar Monaten kaputt gehen, die so billig sind, dass sie leichtfertig gekauft werden, sich in den Schränken stapeln und so unnötig Müll produzieren – von all dem wollte Natalie Opperer weg. Echtleder ist für die tier- und umweltliebende Dornbirnerin keine Alternative. Und auch Baumwolle ist nicht immer gänzlich ethisch und ökologisch einwandfrei. „Durch Zufall bin ich eines Tages auf Korkleder gestoßen“, erzählt die 24-Jährige im Gespräch mit WANN & WO. „Und da wusste ich: Das ist es!“

„Slow Fashion“ statt
„Fast Fasion“

Mit „es“ meint Natalie aber nicht nur eine Lösung für ihr eigenes Taschen-Problem. Sondern auch die zündende Geschäftsidee, nach der sie schon so lange gesucht hat. „Ich wollte mich immer schon selbständig machen. Schon zu Schulzeiten habe ich davon geträumt und mich entsprechend informiert.“ Dass sich ihre Firma im Bereich Mode bewegen sollte, war ihr ebenfalls von Beginn an klar. Allerdings stellte sie sich selbst eine Bedingung: „Mein Produkt sollte um jeden Preis nachhaltig sein.“ Keine leichte Voraussetzung in einer Branche, die Aussehen immer noch oft über Nachhaltigkeit stellt – und die schließlich umwelt- und klimaschädliche Konzepte wie „Fast Fashion“ hervorgebracht hat.

„Als ich dann aber vor etwa zwei Jahren von Korkleder erfahren habe, hat sich für mich eine ganze Welt aufgetan“, zeigt sich die Dornbirnerin noch immer begeistert. „Die Rinde der Korkeiche wird fortlaufend geerntet, der Baum muss dafür also nicht gerodet werden.“ Natalie bestellte sich Stoffproben und nähte erste Prototypen. „Selbst kann ich aber natürlich nicht in so einer großen Stückzahl und in einer solchen Qualität wie professionelle Näherinnen arbeiten“, gesteht sie ein. Deshalb suchte sie gemeinsam mit ihrem Vater, der in Asien lebt, nach einer Manufaktur dort. „Uns war dabei wichtig, dass wir eine Firma finden, die ihre Mitarbeiter fair behandelt und auch bezahlt. Und die haben wir gefunden“, stellt die Designerin klar. Regelmäßig besucht ihr Vater die Manufaktur in seinem Wohnort, um zu überprüfen, dass alle Standards eingehalten werden.

Begeisterte Kundinnen

Die ausgesuchten Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Materialen heben den Preis der Gernaty-Taschen natürlich etwas. „Aber die Nachhaltigkeit und Fairness stehen für mich nicht zur Diskussion. Die Marke spricht gezielt Frauen an, die sich bewusst für eine Tasche entscheiden und diese dann auch lange Zeit nutzen. Gemäß den Ideen von ‚Slow Fashion‘ und Minimalismus.“

Das Feedback der Kundinnen gibt ihr schließlich Recht: „Sie sind wirklich überzeugt von den Taschen“, freut sich Natalie, „und besonders von dem Gefühl, ein nachhaltiges Stück zu
tragen.“

Die Taschen werden von Hand gefertigt.

Die Taschen werden von
Hand gefertigt.

Model Maria Maksimovic ist bereits Fan.

Model Maria Maksimovic ist bereits Fan.