Die Ehe mal anders

Freunde und Mitbewohner sollen in Zukunft neue Rechte bekommen. Foto: APA

Freunde und Mitbewohner sollen in Zukunft neue Rechte bekommen. Foto: APA

Nicht jeder will oder darf heiraten. Doch was gibt es für eine Alternative, um allen Formen des Zusammenlebens gerecht zu werden?

In einem weißen Kleid „Ja“ zu sagen, gehört für viele zu einem Traum. Die Ehe ist aber nicht nur ein Märchenland. Wer heiratet, übernimmt
nämlich Verantwortung für den Partner oder die Part-
nerin. Doch was ist mit anderen Gemeinschaftsformen? FreundInnen, WG-Mitglieder oder Beziehungen, die nicht den Bund der Ehe eingehen wollen? In Deutschland könnte das bald kein Problem mehr sein. Die Regierung schlägt ein neues Modell für Lebensgemeinschaften vor: die sogenannte Verantwortungsgemeinschaft. Ziel dabei soll es sein, dass auch jenseits von Liebesbeziehungen und der Ehe zwei oder mehrere volljährige Personen, rechtlich füreinander Verantwortung übernehmen können. Sie soll unbürokratisch am Standesamt geschlossen und wieder aufgelöst werden können.

Wer profitiert?

Unsere Gesellschaft ist auf dem Weg, inklusiver zu werden. Dennoch ist sie auf heteronormative Liebesbeziehungen ausgerichtet. Die Definition von Liebe und Familie ist aber offener geworden und impliziert schon lange nicht mehr nur das klassische „Bilderbuchfamilien“ Konzept. Wenn in Österreich eine polyamoröse Person beide ihrer Partner-
Innen heiraten möchte, drohen ihr bis zu drei Jahre Haft. Im Falle, dass einer der unverheirateten
Personen etwas zustößt, bekäme die andere keine Auskunft im Krankenhaus. In Österreich erleichtert die eingetragene Partnerschaft zwar viele dieser Probleme, doch Verantwortung übernimmt man nicht nur, wenn man sich in einer Liebesbeziehung befindet. WG-Mitglieder, die seit Jahren durch die gleiche Tür ein und aus gehen, Singles, die alleine leben aber enge Freunde um sich herumhaben oder Menschen, die in einem Pflegeverhältnis stehen. Sie teilen sich zwar alle kein Bett, aber sie tragen Verantwortung
füreinander.

<p class="title">„Finde ich gut“</p><p class="title">„Ich finde die Idee sehr gut und halte eine solche Gesetzesänderung für sinnvoll. Warum sollte ich keine Auskunft über eine mir nahestehende Person bekommen, nur weil wir nicht verheiratet sind? Ich glaube, wir würden nur von dieser Verantwortungsgemeinschaft profitieren.“ Lucas Willam-Mathis, 19 Jahre</p>

„Finde ich gut“

„Ich finde die Idee sehr gut und halte eine solche Gesetzesänderung für sinnvoll. Warum sollte ich keine Auskunft über eine mir nahestehende Person bekommen, nur weil wir nicht verheiratet sind? Ich glaube, wir würden nur von dieser Verantwortungsgemeinschaft
profitieren.“ Lucas Willam-Mathis, 19 Jahre

<p class="title">„Bin dafür“</p><p class="title">„Ich würde mir das auch für Österreich wünschen, damit alle Menschen, egal in welcher Konstellation sie leben oder lieben, von den Rechten und Pflichten profitieren. Ich glaube, das würde einigen den Alltag erleichtern. Das Konzept der Ehe passt nämlich nicht für alle .“Lena Schlebes, 16 Jahre</p>

„Bin dafür“

„Ich würde mir das auch für Österreich wünschen, damit alle Menschen, egal in welcher Konstellation sie leben oder lieben, von den Rechten und Pflichten profitieren. Ich glaube, das würde einigen den Alltag erleichtern. Das Konzept der Ehe passt
nämlich nicht für alle .“
Lena Schlebes, 16 Jahre