Elternwerden als Klimakiller?

„Es wird immer schwieriger auf dieser Welt zu leben.“ Melanie aus Mäder findet, der Kinderwunsch sollte gut überlegt sein.
Der Kinderwunsch gehört für viele Paare zu einem wichtigen Schritt in ihrere Beziehung. Jeder weitere Mensch ist aber auch ein weiterer CO2-Fußabdruck. Sollten wir das Kinderkriegen für das Klima hinschmeißen? Oder braucht es andere Maßnahmen? Melanie ist 20 Jahre alt und schon seit einiger Zeit mir ihrem Freund zusammen. Selbst Kinder zu bekommen kann sie sich durchaus vorstellen, doch empfindet es in der jetztigen Zeit als kritische Entscheidung. „Es wird immer schwieriger, auf dieser Welt zu leben.“ Bereits 1968 warnte der Standford-Professor Paul R. Ehrlich von einer „Bevölkerungsexplosion“. Wenn die Bevölkerung weiter wächst, wären die
Ressourcen bald aufgebraucht. Auch Melanie ist sich über die aktuelle Situation bewusst. „In meinem Alter und bei dem mit was wir aktuell zu kämpfen haben, sprich Krieg und Inflation, kann man sich selbst kaum über Wasser halten. Unter diesen Umständen würde ich kein Kind in die Welt setzten, wenn ich mich nicht dafür sorgen kann.“ Doch darüber, ob keine Kinder die richtige Maßnahme sind, um den Klimawandel zu stoppen, lässt sich streiten. KlimaexpertInnen appelieren in der Hinsicht. Die Forderung, weniger oder gar keine Kinder zu bekommen, lenke nur von dem eigentlichen Problem ab: Der fossile Lebensstil und das unüberlegte Konsumverhalten. Selbst wenn sich die Geburtenrate halbieren würde, wäre der CO2-Ausstoß mit dem gelebten Lifestyle immer noch zu hoch. Um das Klima zu stabilisieren, müssten wir Faktoren wie den Fleischkonsum oder den Flugverkehr eindämmen.
Leben noch lebenswert?
Die Zukunft mag nicht
gerade prickelnd aussehen. Viele junge Menschen zweifeln deshalb an der Entscheidung, ob sie das Kinder kriegen verantworten können. Aber nicht nur das Umfeld hat einen Einfluss auf diese Entscheidung. Themen wie Karriere, Selbstverwirklichung und Reisen erreichen eine immer höhere Priorität. Melanie betont in der Hinsicht: „Man kann auf jeden Fall ohne Kinder glücklich werden. Das muss man auf seinen eigenen Lebensplan abstimmen.“ In die Zukunft blickt sie trotz Krisen hoffnungsvoll. Sie ist sich sicher: „Im Leben gibt es immer Höhen und Tiefen und man muss einfach alles daran setzen, um das Beste daraus zu machen.“ Ob nun Kinder kriegen oder nicht, das müsse jeder für sich selber entscheiden. Jemanden belehren oder ihm etwas verbieten, nur weil sich die Person für oder gegen Kinder entscheidet, möchte Melanie auf keinen Fall. Fotos: APA, Privat, Familienverband

Melanie Trdin