„Alt und Neu würdigen“

2017 wurde der Werkraum Bregenzerwald in das „UNESCO-Register guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen Kulturgutes“ aufgenommen. WANN & WO war zu Besuch in Andelsbuch.
„Meor ehrod das Ault, und grüssod das Nü, und blibod üs sealb und dor Hoamat trü.“ („Wir ehren das Alte, begrüßen das Neue, und bleiben uns selbst und unserer Heimat treu.“). Dieser Sinnspruch des Bregenzerwaldes wird im Werkraum in Andelsbuch jeden Tag gelebt. Mit seiner Gründung im Jahr 1999 hat sich der Werkraum-Verein zum Ziel gesetzt, Wissen über Handwerk und Kultur der Region zu vermitteln und veranstaltet regelmäßig Events und Ausstellungen zum Thema.
„Führen das Kulturgut fort“
2017 wurde der Werkraum aufgrund seines Schaffens in das Register der UNESCO aufgenommen. Eine Auszeichnung, über die man sich in Andelsbuch sehr freut, wie Geschäftsführer Cornel Hess im Gespräch mit WANN & WO mitteilt: „Es ist eine sehr schöne und tolle Anerkennung für die Leistungen des Vereins. Unsere Grundlage ist das Bregenzerwälder Handwerk, das heute natürlich topmodern umgesetzt wird. Das Know-how und das Wissen dahinter ist aber teilweise schon Jahrhunderte alt. In jedem noch so kleinen Ort des Bregenzerwaldes gibt es eigene Handwerkervereine. Historisch geht das zum Teil bis auf die Barockzeit zurück. In Au gibt es nun auch – völlig zu Recht – das Barockbaumeister Museum. Was die Handwerker da bereits vor 300 Jahren gefertigt haben, ist sehr beeindruckend. In Zusammenarbeit waren sie schon damals in der Lage, schlüsselfertige Bauten – ganze Kirchen und Klöster – zu bauen. Ganze Kirchen und Klöster. Daraus ist eine ganze Kultur entstanden – und wir führen dieses Kulturgut im Werkraum fort.“
Peter Zumthor-Ausstellung
In diesem Jahr feiert das Werkraum-Gebäude sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Grund wird aktuell auch eine ganz besondere Ausstellung vorbereitet, die am kommenden Samstag, den 18. März, eröffnet wird. Hess zur kommenden Ausstellung: „Das Gebäude in Andelsbuch wurde von Peter Zumthor entworfen und größtenteils gemeinsam mit Bregenzerwälder Handwerkern gebaut. Für die Beteiligten kommt das einem Ritterschlag gleich. Bis 16. September stellen wir nun hier seine Modelle aus. Peter Zumthor arbeitet in seiner gestalterischen Arbeit ja extrem stark mit Modellen – in der Ausstellung wird auch ein Modell des Werkraums gezeigt. Es wird ein tolles Rahmenprogramm geben, der Architekt selbst wird ebenfalls zu Besuch sein. Der Werkraum ist ein schöner Ort, das Alte und das Neue zu erleben – und das Ganze wird von der UNESCO gewürdigt. Das ist schon etwas Besonderes.“
Weitere Infos über den Verein und die Ausstellung findet man unter www.werkraum.at.

Cornel Hess