Ein verschärftes Handwerk

Ein Teilnehmer beim Internationalen Handmähen in Alberschwende.

Ein Teilnehmer beim Internationalen Handmähen in Alberschwende.

Vor der Mechanisierung der Landwirtschaft zählte die Sense zu den wichtigsten Erntegeräten. 2013 wurde das Schmieden der Sense – die heute noch vielerorts Anwendung findet – ins immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen.

„Im 16. Jahrhundert förderte die Entwicklung des Sensenbreitens unter dem Wasserhammer die Verlagerung der Sensenerzeugung an die Flussläufe des waldreichen Alpenvorlandes. Vor allem in der steirischen Region Eisenwurzen hatte das Sensenschmieden eine große Bedeutung und es entstand ein spezialisiertes Schmiedehandwerk. Das Sensenschmieden war in elf Zünften organisiert, die das handwerkliche Leben und das gesellschaftliche Leben prägten“, informiert die UNESCO.

Von 215 Sensenschmieden
gibt es heute nur noch zwei

Vor dem Aufkommen mechanisierter Erntetechniken wurden um das Jahr 1900 rund zwölf Millionen Sensen in Österreich geschmiedet. Heute liegt die Produktion nur noch bei 250.000 bis 300.000 Stück im Jahr. Von den einst 215 Sensenschmieden in der Alpenrepublik bestehen laut UNESCO nur noch zwei Betriebe. Und wie in vergangenen Zeiten ist das Freiformschmieden der Sensenblättern die wichtigste Arbeit der Schmiede. Und auch wenn das jahrhundertealte Handwerk immer mehr in Vergessenheit gerät – die Sense selbst ist in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft noch immer weit verbreitet.

„An die Sense, fertig los!“

Und dies nicht nur zu Erntezwecken: Denn im Bregenzerwald wird die Sense auch zu sportlichen zwecken genutzt. Beim Internationalen Handmähen mähen TeilnehmerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum um die Wette. In diesem Jahr findet der unter anderem von der Landjugend Bregenzerwald ausgerichtete Bewerb am 13. Mai in Lingenau statt. Dann heißt es wieder: „Auf die Sense, fertig, los!“

<p class="caption">Ein Schmied fertigt eine Sense von Hand an. Archivfoto: APA</p>

Ein Schmied fertigt eine Sense von Hand an. Archivfoto: APA