
3 Fragen
an Mag. (FH) Sandra Reich
ifs Jugendberatung Mühletor
Was empfehlen Sie jungen Erwachsenen, die an Liebeskummer leiden?
Liebeskummer ist ein Prozess, es gibt also „Ups-and Downs“. Man sollte daher geduldig mit sich sein. Es ist hilfreich mit Vertrauenspersonen darüber zu sprechen. Man sollte sich bewusst freudige Auszeiten im Alltag schaffen, auch wenn diese mitunter nur für kurze Momente möglich sind. Auch Bewegung kann helfen. Zudem ist es wichtig, seine Gefühle wahr- und anzunehmen und für sich individuell zum Ausdruck zu bringen.
Gehen Frauen und Männer anders mit Liebeskummer
um?
Es gibt Studien, die belegen, dass Frauen die Verarbeitung zeitnaher und intensiver durchleben. Ich persönlich möchte dies jedoch weniger dem biologischen Geschlecht, sondern vielmehr unterschiedlichen Sozialisationsfaktoren und gesellschaftlichen Zuschreibungen
zuordnen.
Ab wann benötigt man professionelle Hilfe beim Umgang mit Liebeskummer?
Sobald man für mehrere Wochen das Gefühl hat, in einer Phase der Verarbeitung festzustecken oder nicht mehr weiter weiß. Aber auch wenn Vertrauenspersonen im eigenen Umfeld fehlen oder man sich niemandem aus dem eigenen Kreis anvertrauen möchte. Wichtig ist es, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sich durch den emotionalen Stress regelmäßig körperliche und oder psychische Symptome zeigen, die einen im Alltag oder in der Entwicklung hindern, wie beispielsweise Schlaf
probleme bis hin zu Suizidgedanken.