Fünf Phasen von Liebeskummer

Verlustängste und Vorahnungen
Oftmals ist es der Fall, dass sich ein Mensch bereits Wochen oder schon Monate vor der Trennung anmerken, dass er oder sie in der Beziehung nicht mehr glücklich ist. Besonders sensiblen Personen wird diese Veränderung in alltäglichen Verhaltensmustern und verbalen Äußerungen auffallen. Hier beginnt bereits die erste der fünf Phasen von Liebeskummer. Während manche durch die Vorahnung und die Verlustängste ein klärendes Gespräch suchen, versuchen andere die unangenehmen Gefühle zu verdrängen.
Es fühlt sich an wie Fieber. Man kann nichts essen, nicht lachen. Man fühlt sich gelähmt. Selbst schlafen – die „beste Medizin“ – hilft nicht. Jeder kennt es: Liebeskummer!
Die meisten Menschen haben bereits Erfahrungen mit Liebeskummer gemacht. Es gibt wohl kaum eine Person, die noch nie mit Herzschmerz konfrontiert wurde. Doch was passiert eigentlich mit unserem Körper bei Liebeskummer? So paradox es klingt: Nach einer Trennung bleibt zu Beginn das Liebesgefühl auf eine gewisse Art und Weise erhalten. Der Hormonspiegel ähnelt dem einer verliebten Person. Anfangs ist nämlich das Dopamin im Körper noch sehr hoch konzentriert und das Serotoninlevel niedrig. Dieser Zustand wird von ExpertInnen auch mit dem eines Kleinkindes verglichen, das nach seiner Mutter schreit. Was zuvor noch Euphorie war, schlägt nun ins andere Extrem um. Dies zeigt sich auch anhand der Hormone. Das zusätzliche Dopamin verschwindet und auch das Noradrenalin nimmt ab. Die Adrenalin- und Cortisollevel steigen hingegen. Je enger die Bindung in der Beziehung war, desto schwerer fällt einem die Bewältigung der Trennung. Dennoch wird der Schmerz meist mit jedem Tag ein bisschen erträglicher und man beginnt, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Man hat wieder Freude und beginnt das Leben zu genießen.

Schock und Erstarrung
Nachdem die Trennung ausgesprochen wird, folgen überwältigende Gefühle. Der oder die Betroffene möchten es nicht wahr haben. Viele möchten diesen Schlussstrich nicht akzeptieren, hoffen darauf, dass sich die andere Person noch umstimmen lässt, oder verschweigen Familie und Freunden die Situation. Hier ist es wichtig, dass man sich jemandem anvertraut und die Realität annimmt.

Kampfgeist und starker Liebeskummer
In dieser Phase ist es ein ständiges Auf und Ab zwischen Aktion und Resignation. Der oder die Betroffene versucht, durch verzweifelte Handlungen die Beziehung zu retten. Dies führt aber in vielen Fällen zu einem Teufelskreis. Der oder die Ex fühlt sich dadurch eingeengt und reagiert dadurch oft mit noch mehr Ablehnung. Dies hat Konflikte, heftige Auseinandersetzungen und noch mehr Abweisung zur Folge. Dadurch wird der Liebeskummer noch stärker.

Wut im Bauch
Die Trennung wird zur Realität. Der oder die Verlassene fühlt sich oft wertlos, un-
attraktiv und leidet an starken Selbstzweifel. Besonders alltägliche Handlungen wie essen, arbeiten und schlafen werden in dieser Zeit zur großen Herausforderung. Zudem wird die Wut auf den oder die Ex immer stärker. In der vierten Phase wird der Grundstein für eine Neuorientierung gelegt. Gerade diese schwere Zeit ist nämlich mit einem starken kreativen Potenzial verbunden.

Schmerzen liegen in der Vergangenheit
Die Wut auf den oder die Ex wird weniger und auch wenn man noch manchmal wehmütig auf die vergangene Beziehung zurückblickt, wird die innere Harmonie langsam wieder besser. Die Zeit der heftigen Emotionen ist nun endgültig vorbei. Die Zukunft und Gegenwart gewinnen wieder an Bedeutung.