Powerfrau Sabrina kriegt Baby und Job unter einen Hut

Sabrina Günter leitet bereits in der vierten Generation das Schuhhaus Günter in Lustenau. Sie ist Mutter und der Inbegriff einer Powerfrau. Wie sie die Doppelrolle als Mutter und Geschäftsleiterin unter einen Hut bekommt, erzählt sie WANN & WO.

Das Schuhhaus Günter ist ein Familienunternehmen aus dem Jahre 1900. Sabrina Günter führt den Betrieb bereits in der vierten Generation. Übernommen hat sie das Geschäft von ihrem Vater und ihrer Patentante. Da ihre Mutter sie sowohl im Geschäft als auch mit dem Baby unterstützt, bezeichnet Sabrina sie als „gute Fee“. Damals stand Sabrina vor der großen Entscheidung, das Geschäft zu übernehmen. Im Gespräch mit W&W gibt sie zu, dass sie anfangs Schwierigkeiten mit der Buchhaltung hatte. „Das Wort selbstständig beschreibt sich selbst perfekt, man muss die wichtigsten Dinge selbst entscheiden und man ist ständig am Arbeiten“, betont Sabrina.

Keine Karenz für Selbstständige

Um ihren Alltag als Mutter und gleichzeitig ihr Geschäft aufrecht zu erhalten, bekommt sie viel familiäre Unterstützung. Als Selbstständige, so erklärt sie, darf sie nicht in Karenz gehen, dafür übernimmt ihr Partner diese Aufgabe, worüber sie sehr dankbar ist. „Mein Mann hat sich großzügigerweise dazu entschieden, in Karenz zu gehen. Das klappt sehr gut, er kümmert sich dazwischen auch um den Umbau unseres Hauses“, sagt sie. Da sie ihr Baby noch stillt, muss es noch überall mit. Ihre Arbeit verrichtet Sabrina meistens von zu Hause aus, wenn alle bereits im Bett liegen. Zwei Tage in der Woche ist sie in ihrem Geschäft in Lustenau vor Ort und pflegt persönlichen Kontakt zu ihren KundInnen.

„Vertraue Mitarbeitern sehr“

Eine Voraussetzung für eine gute Führung ist laut Sabrina Günter das Vertrauen in ihre MitarbeiterInnen. Sie ist froh über ihre Selbstständigkeit, dadurch kann sie sich ohne Kopfzerbrechen um ihr Baby kümmern. Ihre Mutter ist einen halben Tag lang im Geschäft und unterstützt sie zusätzlich. Sabrina beschreibt ihr Arbeitsumfeld als sehr familiär. „Es ist auf alle Verlass“, sagt die Geschäftsleiterin.

Müttern, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen, rät sie, Prioritäten zu setzen und die Zeit genau einzuplanen. Der Rest ergebe sich dann. Die Powerfrau ermutigt andere Frauen: „Alles ist möglich, wenn man es schaffen möchte, Hauptsache man ist mutig genug, es durchzuziehen.“ Als Mutter weiß Sabrina, dass es manchmal schwierig sein kann, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen. Sie betont jedoch, dass es wichtig sei, eine Balance zu finden und nicht zu viel auf einmal zu wollen. „Manchmal müssen wir Dinge aufschieben oder Prioritäten setzen, aber das ist okay. Wir müssen uns selbst und unsere Familien schützen und wissen, dass wir nicht alles auf einmal tun können“.Mit dieser einfachen Zauberformel kann sie ständig lächeln und sieht in allem das Positive. Der Anfang sei eine Herausforderung gewesen, aber alles ginge einmal vorbei. Es sei auch ihre Stärke, negative Erfahrungen abzuschütteln und nach vorne zu blicken.

Ständiges Dazulernen

„Seit der Geburt meiner Kleinen habe ich gelernt, Dinge auch einmal stehen zu lassen und dass es durchaus auch andere Dinge gibt, außer ständig zu arbeiten. Dank meines Babys sehe ich mein Leben gelassener, ob im Privaten oder Beruflichen“, erzählt Günter. Auch im Geschäftlichen folgt sie stets neuen Trends und empfindet es als sehr wichtig, mit der Zeit mitzugehen. Sie tauscht sich mit verschiedenen Schuhgeschäften aus und vergrößert so ihr Netzwerk. Ihre KundInnen genießen diverse Veranstaltungen im Geschäft, wie zum Beispiel kostenlose Fußreflexmassagen. Sabrina erfreut die Tatsache, dass sich ihre KundInnen gut bei ihr wohl fühlen und auch wiederkommen. „Meine StammkundInnen geben mir die Bestätigung, dass ich meinen Job richtig mache“, sagt die Geschäftsführerin stolz.

<p class="caption">Baby Romy steht ihrer Mutter Sabrina immer zur Seite. Durch die Stillzeit muss sie immer mitkommen.</p>

Baby Romy steht ihrer Mutter Sabrina immer zur Seite. Durch die Stillzeit muss sie immer mitkommen.

<p class="caption">Sabrinas Mutter unterstützt sie sowohl im Laden als auch mit dem Baby.</p>

Sabrinas Mutter unterstützt sie sowohl im Laden als auch mit dem Baby.

<p class="caption">Bei einer Wanderung kann Sabrina dem stressigen Alltag entfliehen.</p>

Bei einer Wanderung kann Sabrina dem stressigen Alltag entfliehen.

<p class="title">Woher kommt der Muttertag eigentlich?</p><p>Der Brauch des Muttertags, so wie wir ihn heute kennen, geht auf eine Initiative der US- amerikanischen Frauenrechtlerin Anna Jarvis zurück. Um ihre 1905 gestorbene Mutter zu ehren und gleichzeitig auf Probleme von Frauen aufmerksam zu machen, forderte sie einen Festtag für alle Mütter. 1914 erklärte US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Mai-Sonntag zum landesweiten Muttertag. Durch Floristik-Organisationen fasste der Brauch auch in Europa Fuß. Fotow: Shutterstock</p>

Woher kommt der Muttertag eigentlich?

Der Brauch des Muttertags, so wie wir ihn heute kennen, geht auf eine Initiative der US- amerikanischen Frauenrechtlerin Anna Jarvis zurück. Um ihre 1905 gestorbene Mutter zu ehren und gleichzeitig auf Probleme von Frauen aufmerksam zu machen, forderte sie einen Festtag für alle Mütter. 1914 erklärte US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Mai-Sonntag zum landesweiten Muttertag. Durch Floristik-Organisationen fasste der Brauch auch in Europa Fuß. Fotow: Shutterstock

<p class="title">Forscher will Muttertag abschaffen lassen</p><p>Der Familienforscher Wassilios Fthenakis will den Muttertag zu einem Elterntag als Tag der Liebe und des Miteinanders umwidmen lassen. Dieses Gedankengut argumentiert er damit, dass Mütter nicht auf ihre Mutterrolle reduziert werden sollten. Es sei nicht mehr zeitgemäß, eine Gesellschaft könnte ohne Eltern nicht bestehen, sagt Fthenakis. Frauen, die tagsüber keine Zeit für ihre Kinder aufbringen können, würden dadurch unter Druck stehen.</p>

Forscher will Muttertag abschaffen lassen

Der Familienforscher Wassilios Fthenakis will den Muttertag zu einem Elterntag als Tag der Liebe und des Miteinanders umwidmen lassen. Dieses Gedankengut argumentiert er damit, dass Mütter nicht auf ihre Mutterrolle reduziert werden sollten. Es sei nicht mehr zeitgemäß, eine Gesellschaft könnte ohne Eltern nicht bestehen, sagt Fthenakis. Frauen, die tagsüber keine Zeit für ihre Kinder aufbringen können, würden dadurch unter Druck stehen.

«Mein Leben als Mama hat mir beigebracht, Dinge einfach einmal stehen zu lassen. Ich habe dadurch gelernt, gelassener zu werden». Sabrina über ihre Doppelrolle.

Sabrina Günter

Alter: 40 Jahre

Wohnort: Nenzing

Beruf: Geschäftsleiterin im Schuhhaus Günter

Hobbys: Wandern, Klettern, Skitouren